Benedikt Sauer (links) und Markus Schennach wollen mit ihrem Festival ein starkes Zeichen für unabhängigen Journalismus setzen.

Foto: Steffen Arora

Pandemiebedingt musste mehrmals verschoben werden, doch von 13. bis 15. Mai ist es nun so weit: Das Journalismusfest Innsbruck feiert drei Tage lang an 13 Orten im Stadtgebiet mit 110 Mitwirkenden aus 21 Staaten die langerwartete Premiere. "Wir wollen mit dem Festival zeigen, wie wichtig guter Journalismus für funktionierende Demokratien ist, und darüber hinaus interessante Geschichten von und mit spannenden Akteuren erzählen", beschreiben Benedikt Sauer und Markus Schennach die Idee hinter dem Journalismusfest Innsbruck.

Sauer ist selbst Redakteur bei Rai Südtirol und war bis 2005 Tirol-Korrespondent des STANDARD. Schennach hat jahrelange Medienerfahrung als Leiter des Innsbrucker Radiosenders Freirad sowie als Vorstand des Verbands Freier Rundfunk Österreich. Den Anstoß zur Gründung des Journalismusfests lieferte ihnen ein gemeinsamer Besuch des Festivals Internazionale in Ferrara, wo seit 2007 jährlich ein ähnlicher Event stattfindet.

Festival steht allen Interessierten offen

In Innsbruck soll die interessierte Öffentlichkeit die Möglichkeit erhalten, Journalismus hautnah mitzuerleben. In Kooperation mit elf internationalen Partnermedien – darunter die Süddeutsche Zeitung, die Taz, Reportagen, Ö1 und auch DER STANDARD – wird den Besucherinnen und Besuchern in unterschiedlichen Formaten die Arbeit der Informationsvermittlung nähergebracht. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenlos.

Die Bandbreite der journalistischen Leistungsschau ist groß. Sie reicht neben klassischen Diskussionen vom transalpinen Podcast Servus. Grüezi. Hallo. der Zeit-Journalisten Florian Gasser, Matthias Daum und Lenz Jacobsen, der am Freitagabend im Haus der Musik vor Publikum aufgezeichnet wird, bis zu Ausstellungen rund um Foto- und Comicjournalismus im Innsbrucker Dom sowie der Taxisgalerie.

DER STANDARD zum Umgang mit Whistleblowern

Große Namen der Branche wie ORF-Korrespondent Karim El-Gawhary, die stellvertretende Süddeutsche-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid, die Investigativjournalisten Frederik Obermaier und Bastian Obermayer oder Taz-Chefredakteurin Barbara Junge werden vor Ort sein und Einblicke in ihre Tätigkeitsfelder bieten.

Der stellvertretende Chefredakteur des STANDARD, Rainer Schüller, wird am Freitagnachmittag, dem 13. Mai, im Treibhaus-Turm mit Naomi Colvin von der Plattform Blueprint über den Umgang mit Whistleblowern sprechen. Am Sonntag, dem 15. Mai, lädt das STANDARD Tretlager zusammen mit niederländischen Verkehrsexperten zur gemeinsamen Radtour durch Innsbruck. Im Anschluss wird im Treibhaus darüber diskutiert, wie Tirols Hauptstadt noch fahrradfreundlicher werden könnte. (Steffen Arora, 3.5.2022)