Erst vor einem Monat haben die Verbund-Aktionäre für 2021 eine Dividende von 1,05 Euro pro Aktie beschlossen.

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Wien – Der Vorstand des Energiekonzerns Verbund hat beschlossen, der Hauptversammlung 2023 eine einmalige Sonderdividende von 400 Millionen Euro vorzuschlagen. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Sie soll zusätzlich zur ordentlichen Dividende, die zwischen 45 und 55 Prozent des um Einmaleffekte bereinigten Konzernergebnisses 2022 liegt, ausgeschüttet werden. Durch die Sonderdividende sollen die Aktionärinnen und Aktionäre "an der erwarteten außerordentlich positiven Geschäftsentwicklung des Konzerns für das laufende Geschäftsjahr 2022" teilhaben.

Auf Basis der Ausschüttungsquote des Vorjahrs und des Mittelwerts der aktuellen Ergebnisprognose würde die Gesamtdividende für das Geschäftsjahr 2022 etwa 1,2 Milliarden Euro betragen. Die Sonderdividende muss noch vom Aufsichtsrat sowie von den Aktionärinnen und Aktionären beschlossen werden.

Die Verbund-Aktie war Anfang Mai eingebrochen, nachdem Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) laut über eine Gewinnabschöpfung bei Unternehmen mit Staatsanteilen nachgedacht hatte. Erst vor einem Monat haben die Verbund-Aktionäre für das Jahr 2021 eine Dividende von 1,05 Euro pro Aktie beschlossen. Mittwochvormittag reagierte die Aktie mit einem Sprung um mehr als sieben Prozent nach oben.

EVN präsentiert Halbjahreszahlen

Der niederösterreichische Energieversorger EVN hatte am Mittwoch seine Geschäftszahlen für das erste Halbjahr präsentiert. Der Nettogewinn sank im Zeitraum Oktober bis März im Periodenvergleich um 27,6 Prozent auf 127,4 Millionen Euro, ein stärkerer Rückgang als nach dem Auftaktquartal. Dennoch bekräftigte man die Jahresprognose von 200 bis 240 Millionen Euro für das Gesamtjahr, aber mit der Anmerkung, dass "stärkere oder länger anhaltende Verwerfungen auf den Energiemärkten das erwartete Ergebnis negativ beeinflussen" könnten.

Auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sackte kräftiger ab, nämlich um 21,6 Prozent auf 420,2 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (Ebit) ging um 17,1 Prozent auf 211,0 Millionen Euro zurück. Der Umsatz der EVN kletterte dagegen stärker, um 65,5 Prozent auf 2,127 Milliarden Euro. (APA, miwi, 25.5.2022)