Flimmit-Chefin Petra Höfer (rechts) im Bild mit Verena Altenberger (links), die im März für die ORF-Streamingplattform einen Frauenschwerpunkt kuratierte.

Foto: ORF Flimmit

Wien – Wer leitet künftig die Medienförderstelle RTR, die Privatrundfunk, digitale Transformation von Medien und TV-Produktionen mit fast 60 Millionen Euro pro Jahr unterstützt, 2022 gar mehr als 90 Millionen? Derzeit sind die Berater von Deloitte am Zug, um die Entscheidung der Medienministerin vorzubereiten.

Die Empfehlungen der Berater aus den Hearings mit den Kandidaten könnten diesmal eine etwas gewichtigere Rolle spielen als 2017 – damals holte Medienminister Thomas Drozda (SPÖ) einen nicht weit vorne platzierten Bewerber in den Job und übersprang damit eine knappe Handvoll besser gereihter.

Kandidatinnen

Nun hat Medien- und Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) Sympathie erkennen lassen, die RTR nach gut zwei Jahrzehnten männlicher Führung einer Frau zu überantworten – abhängig von den Ergebnissen der Hearings.

Von mehreren Quellen kolportiert – aber nicht bestätigt – werden Bewerbungen etwa der Geschäftsführerin der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK) Alexandra Beier-Cizek und – bisher nicht berichtet – von Petra Höfer. Die ORF-Managerin leitet On-Demand-Dienste in der Finanzdirektion des ORF und ist damit zuständig für die Bezahlangebote Myfidelio und Flimmit.

Ebenfalls kolportiert wird etwa eine Bewerbung von Wolfgang Struber, dem langjährigen Geschäftsführer von Radio Arabella.

Bestätigt – und ausführlich erklärt – hat seine Bewerbung Sebastian Loudon. Der "Datum"-Verleger und -Herausgeber sieht die RTR über ihre Förderfunktion als Thinktank und Moderator für die Medienpolitik. Er wurde 2017 nach den Hearings für die RTR erstgereiht. In den 2000er-Jahren arbeitete er in der RTR.

Nächste Ausschreibung: Medienbehörde Komm Austria

Mit einer Entscheidung der Ministerin ist über den Sommer zu rechnen. Da dürfte auch die nächste Ausschreibung zumindest schon laufen: Die sechsjährige Funktionsperiode der fünf Mitglieder der Medienbehörde Komm Austria endet laut Bestellungsurkunde Anfang Oktober 2022. Sie werden von der Bundesregierung im Einvernehmen mit dem Hauptausschuss des Nationalrats bestimmt und vom Bundespräsidenten bestellt.

Die Medienbehörde Komm Austria vergibt (und entzieht) Lizenzen, überwacht die Einhaltung von ORF- und privaten Mediendienstegesetzen, überprüft GIS-Erhöhungen und ORF-Anträge für neue Angebote. (fid, 26.5.2022)