Den Koala-Beständen geht es nicht gut. Früher wegen seines flauschigen Fells gejagt ist das Beuteltier heute ein Symbol der Schutzbemühungen um Australiens Flora und Fauna.

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Im australischen Bundesstaat New South Wales könnte es schon in 30 Jahren keine Koalas mehr geben. Aber auch in anderen Bundesstaaten steht es um die ikonischen Beuteltiere nicht zum Besten. Besonders die gewaltigen Buschfeuer von August 2019 bis März 2020 haben ihnen schwer zugesetzt. Nach Schätzungen der Umweltorganisation WWF wurden dabei mehr als 60.000 der Koalas getötet, verletzt, vertrieben oder traumatisiert.

Hunde könnten in Zukunft jedoch dazu beitragen, die flauschigen Beutler zu retten, indem man ihnen beibrachte, Koala-Kot aufzuspüren. Mit ihren feinen Nasen haben die beiden Vierbeiner "Bear" und "Billie-Jean" in den vergangenen Jahren zahllose Häufchen der gefährdeten Beuteltiere aufgespürt.

Entwicklung nach der Katastrophe

In von den verheerenden Buschbränden 2019 und 2020 betroffenen Gebieten in Queensland gesammelte Proben werden mit anderen analysiert, um festzustellen, wie sich Naturkatastrophen auf den Gesundheitszustand von Koalas auswirken – und wie die Tiere besser geschützt werden könnten.

Untersucht würden etwa der Hormonspiegel und das Darmmikrobiom in den Hinterlassenschaften der Koalas, teilten das Spürhundeteam der University of the Sunshine Coast und die Tierschutzorganisation IFAW mit. Ergebnisse würden im kommenden Jahr erwartet, sagte Romane Cristescu, die Direktorin des Spürhundeteams.

Wichtiger denn je

"Spürhunde können auf viele Arten und für viele verschiedene Gerüche oder Fährten ausgebildet werden", erklärte die Expertin. Polizeihunde suchten etwa nach Drogen oder Geld, andere seien für das Erschnüffeln von Wildtierhandel-Produkten ausgebildet. "Unsere Hunde hingegen sind darauf trainiert, den Geruch von Koalas und Beutelmardern zu erkennen", sagte Cristescu. Derzeit gebe es nur einige Dutzend auf Koalas spezialisierte Vierbeiner, jedoch werde die Zahl vermutlich schon bald deutlich steigen.

Studien zum Gesundheitszustand der Koalas seien wichtiger denn je, nachdem die australische Regierung den Gefährdungsstatus der Koalas im Februar in drei Bundesstaaten offiziell von "vulnerable" (gefährdet) auf "endangered" (stark gefährdet) hochgesetzt habe, sagte IFAW-Expertin Wendy Simpson. "Koalas sind im Allgemeinen eine ziemlich widerstandsfähige Spezies. Sie können viel aushalten, aber auch nur bis zu einem bestimmten Punkt." (red, APA, 31.5.2022)