Die beiden Duos, die bei den Tiroler Grünen die Führungsrolle übernehmen wollen (von links): Georg Kaltschmid, Gabriele Fischer, Gebi Mair und Petra Wohlfahrtstätter.

Foto: APA/EXPA/Johann Groder

Innsbruck – Die Onlinewahl sei ein voller Erfolg gewesen, erklärte Christian Altenweisl, Landessprecher der Tiroler Grünen, am Dienstagabend. Denn drei Viertel der 382 Tiroler Parteimitglieder haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, das neue Spitzenduo, das die Partei in die Landtagswahl 2023 führen soll, per Onlinevoting zu bestimmen. Von vergangenem Freitag an bis Dienstag, 17 Uhr, war das virtuelle Wahllokal geöffnet. 285 Tiroler Grüne haben ihre Stimme abgegeben.

Das Ergebnis der internen Vorwahl wird aber erst bei der Landesversammlung am kommenden Samstag in Kufstein bekanntgegeben. Selbst die Kandidatinnen und Kandidaten erfahren die Resultate nicht früher, heißt es seitens der Partei.

Nachfolgesuche wegen Felipe-Rückzugs

Nachdem die aktuelle Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe im März bekanntgegeben hatte, nicht mehr zu kandidieren, war man parteiintern auf der Suche nach Nachfolgerinnen und Nachfolgern. Dafür und um die eigene Basis schon im Vorfeld der Landtagswahl zu mobilisieren, wurde die Möglichkeit der Online-Abstimmung geschaffen, an der alle Parteimitglieder in Tirol teilnehmen konnten.

Zur Wahl standen zwei Duos, die die Grünen in die Wahl führen wollen, die planmäßig Anfang 2023 stattfinden wird. Seit 2013 sind die Tiroler Grünen als Juniorpartner in einer Koalition mit der ÖVP, die von Landeshauptmann Günther Platter geführt wird. Die amtierende grüne Soziallandesrätin Gabriele Fischer will nun zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Georg Kaltschmid die Führungsrolle übernehmen. Ihnen gegenüber stehen parteiintern der amtierende Landtagsklubobmann Gebi Mair, der zusammen mit der stellvertretenden Landessprecherin Petra Wohlfahrtstätter antritt. Gewinnt dieses Duo, würde Mair Spitzenkandidat.

Onlinevoting als Zeichen der Mitbestimmung

Warum die Tiroler Grünen auf das Onlinevoting für alle Mitglieder setzen, erklärten Altenweisl und Landesgeschäftsführerin Natascha Chmelar, die sich für die dazu notwendige Statutenänderung starkmachten, so: "Es war unser Ziel, mehr Mitbestimmung zu ermöglichen, und genau das ist eingetreten. Bei uns Grünen können Mitglieder nicht nur in allen Gremien mitreden, sie können auch wirklich mitbestimmen, wohin sich die Partei entwickelt." (Steffen Arora, 8.6.2022)