"Trump war im Zentrum", sagt der Untersuchungsausschuss im US-Kongress zum Sturm auf das Kapitol am 6. Jänner 2021.

Donald Trump bereitete den Boden zum Sturm auf das Kapitol vor.
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Es war ein lang geplanter Putschversuch, um Donald Trump auch nach der verlorenen Wahl an der Macht zu halten. Trump bereitete den Boden vor mit Lügen über Wahlfälschungen, mit Druck auf Mitglieder von Wahlkommissionen im halben Land, ihm doch den Sieg zuzusprechen, ermutigte einen gewalttätigen Mob, das Kapitol zu stürmen, und als der Mob skandierte "Hängt Pence!" (weil der Vizepräsident die Wahl formal bestätigt hatte), sagte Donald Trump: "Vielleicht haben unsere Anhänger die richtige Idee. Mike Pence verdient es." Die Beweislage müsste genügen, um Trump wegen krimineller Verschwörung gegen die Demokratie vor Gericht zu bringen. Da könnte er dann bei seinem Buddy, Vorbild und Geheimnisträger Wladimir Putin, Asyl finden.

Aber es gibt schon ganz andere Schreckensszenarien. Amerikanische Autoren sehen bereits das Szenario für Trumps "next coup": Die Republikaner als Vertreter der Weißen, die auf alle Fälle an der Macht bleiben müssen. Sie glauben nicht mehr an demokratische Spielregeln. Wenn die Wahl 2024 knapp ausfällt und wieder in einer Lawine von Betrugsvorwürfen untergeht, wenn die Entscheidung vom ultrakonservativen Supreme Court getroffen wird – und die beiden Hälften des tief gespaltenen Landes in Gewalt explodieren. (Hans Rauscher, 10.6.2022)