Mit Anbruch der Ferien leeren sich die Klassen. Damit sie sich im Herbst wieder füllen können, fordern Lehrervertreter neue Maßnahmen gegen das Coronavirus.

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Am Freitag schicken Wien, Niederösterreich und das Burgenland als erste Bundesländer die Schulkinder in die Sommerferien. Doch schon jetzt denken manche Lehrerinnen und Lehrer sorgenvoll an den Herbst – und erwarten sich eine ordentliche Vorbereitung auf die zu befürchtende Corona-Welle.

Handlungsbedarf erkennen Standesvertreter bei der Luftqualität in den Klassen. Wie das Ö1-"Morgenjournal" am Dienstag berichtete, verlangen die Lehrergewerkschaften der Pflichtschulen sowie der höheren Schulen (AHS und BMHS) in Briefen von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) ab Herbst eine ständige Überprüfung. Um solch ein Luftmonitoring vorzunehmen, sollten möglichst alle Schulen mit CO2-Messgeräten ausgestattet werden, sagt Pflichtschulvertreter Paul Kimberger: Laut verschiedenen Studien lasse die Luftqualität in den Klassen zu wünschen übrig – was die Ausbreitung des Virus begünstigt.

Ruf nach Millioneninvestition

Der Elternverband geht noch einen Schritt weiter. Sollten die Messgeräte ausweisen, dass Lüften allein nicht reiche, brauche es Abhilfe – etwa in Form von Luftreinigungsgeräten. Die Arbeiterkammer stellt bereits eine konkrete Rechnung auf. Per Sonderbudget solle die türkis-grüne Regierung zehn Millionen Euro für CO2-Messgeräte, 90 Millionen für Belüftungsanlagen und noch einmal 500 Millionen Euro für wöchentlich drei PCR-Tests für die Dauer von 20 Wochen an Schulen und Kindergärten zur Verfügung stellen.

Man werde die Vorschläge anhören und darüber diskutieren, heißt es dazu aus dem Bildungsministerium. Grundsätzlich sei gründliches Lüften aber eine sehr gut umsetzbare Maßnahme – auch ohne CO2-Messgeräte. (jo, 28.6.2022)