Im Unterschied zum restlichen deutschsprachigen Raum wird hierzulande der persönliche und fachliche Drive höher bewertet.

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Aktiv, kundenorientiert und kommunikativ: So sehen ideale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter österreichischer Unternehmen aus. Das zeigt eine aktuelle Erhebung des Employer-Branding-Spezialisten Universum unter 1.656 HR- und Personalverantwortlichen aus 75 Ländern, darunter 93 aus Österreich

Die Stepstone-Tochter untersucht jedes Jahr, welche Attribute und Fähigkeiten Unternehmen bei potenziellen Kandidatinnen und Bewerbern ganz besonders wichtig sind. Während hierzulande die Proaktivität und Kundenorientierung (beide mit jeweils 36 Prozent) der Beschäftigten im Fokus stehen, werden im internationalen Vergleich vor allem teamfähige Menschen mit Problemlösungskompetenz gesucht. Weitere gefragte Fähigkeiten in österreichischen Firmen sind laut der Umfrage Kommunikationsfähigkeit (33 Prozent) sowie Anpassungsfähigkeit bzw. Flexibilität (29 Prozent).

An fünfter Stelle der Prioritäten reiht sich für 28 Prozent der Arbeitgeber die emotionale Intelligenz ein: die Bereitschaft zu netzwerken und sich empathisch zu zeigen. "Während anderswo mit harten Bandagen gekämpft wird, einigt man sich hierzulande lieber im Konsens. Das wirkt sich auch auf die gesuchten Qualifikationen von Fachkräften aus: Wer über geringe emotionale Intelligenz verfügt, wird sich am österreichischen Arbeitsmarkt schwertun", sagt Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer von Stepstone Österreich.

Aktiv werden

Auffallend sei: Im Unterschied zum restlichen deutschsprachigen Raum wird hierzulande der persönliche und fachliche Drive höher bewertet. Menschen, die eigenständig Projekte in die Hand nehmen und sich aktiv Herausforderungen widmen, sind in Österreich stärker nachgefragt als etwa in der Schweiz. Auch Kommunikationskompetenz und die Fähigkeit zum Selbstmanagement sind Faktoren, nach denen hierzulande besonders häufig gesucht wird.

"Die vielzitierte Beamtenmentalität ist mittlerweile ein Relikt aus der Vergangenheit", sagt Dürhammer. "Wer international mitspielen und Kund:innen für sich gewinnen möchte, muss aktiv und entschlossen an Probleme herangehen, statt sie unter den Tisch zu kehren. Das wird auch von Arbeitskräften verlangt." (red, 5.7.2022)