Der Kühlschrank ist bei Mama immer auf wundersame Weise gefüllt.

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Der Heimaturlaub bringt keine (unangenehmen) Überraschungen mit sich. Ganz im Gegenteil. Raus aus dem Bus, rein ins Landleben – und das heißt meistens in den Pkw. Der steht am Busbahnhof inklusive Chauffeur oder Chauffeurin bereit. Hinterm Lenkrad freuen sich entweder Mama, Schwester oder Onkel über das Wiedersehen. Zunächst geht es entlang blühender Blumenbeete, vergrößerter Terrassen und frisch gestrichener Gartenzäune durch die altbekannte Nachbarschaft.

Eingecheckt im Hotel Mama, ist der Kühlschrank nicht nur permanent wie auf wundersame Weise gefüllt, darin finden sich auch fast täglich frisch zubereitete Lieblingsgerichte. Zudem duftet einmal pro Woche frischer Kuchen aus dem Backrohr. Putzen sieht man nie jemanden, trotzdem sind weder am Badezimmerwaschbecken noch auf dem Parkettboden Staubkörner zu sehen. Auch schmutzige Wäsche findet immer wieder frisch gewaschen den Weg ins Regal.

Paradiesische Vollpension

Es ist ein herrlicher Urlaub. Und das Beste: Dieser Service muss nicht mit monetären Mitteln aufgewogen werden.

Die Gastfreundschaft sollte man trotzdem nicht überstrapazieren. Denn in dieser fast paradiesischen Vollpension gelten strikte und klare Regeln: Schuhe vor der Tür ausziehen und an dem dafür seit jeher angestammten Platz verstauen, Jacke auf dem Kleiderbügel und in der richtigen Richtung aufhängen, Türen nicht ins Schloss fallen lassen, sondern ordentlich schließen; im Geschirrspüler haben Messer, Gabel und Löffel ihren fixen Platz und bitte nicht ständig die Socken auf dem Boden liegen lassen.

So weit, so bekannt. Wer sich nicht an die Hausordnung hält, dem droht Ungemach. "Musst du immer ... Kannst du nicht einmal ...", heißt es dann. Auch das gehört zum Heimaturlaub und macht den besonderen Charme im Hotel Mama aus. Daher: fünf von fünf Sternen. (Julia Beirer, 8.7.2022)