Der außenliegende Sonnenschutz ist die nachhaltigste Methode, um die Wohnung im Sommer trotzdem kühl zu halten.

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Rotisserie Chicken nennen sie in Amerika das Grillhendl vom Drehspieß. Damit ich mir in meinem südseitigen Wohnzimmer mit französischen Fenstern an Hitzetagen nicht vorkomme wie so ein Hendl, muss ich vorher rotieren. Das heißt, ich kurble: In der Früh in die eine Richtung, 50 Umdrehungen, und das Rollo ist unten. Am Abend wieder rauf. 27 Grad, mehr hatten wir in der Wohnung bisher zum Glück noch nie. Der außenliegende Sonnenschutz ist die nachhaltigste Maßnahme, um die Raumtemperatur erträglich zu halten, denn die Hitze kommt so gar nicht erst rein (Klimagerätehersteller hassen diesen Trick). Aber klar, man braucht den Sonnenschutz eigentlich nur für ein paar Wochen im Jahr. Deshalb ist aber auch ein Elektroantrieb nicht nötig; wir kurbeln.

Die Wärme draußen zu halten gelingt uns also großteils. Allerdings besteht dann immer noch das Problem, dass es auch in der Wohnung Hitzequellen gibt. Ja, ich rede vom Bügeln. Gut, das lässt sich auch nach 22 Uhr erledigen.

Kochen mit der Sonne

Was das Kochen betrifft, habe ich jetzt von sogenannten Solarkochern vulgo Solarkochkisten (das ist offenbar die häufigste Erscheinungsform) gelesen. Sehr interessant. Zum Kochen auf dem Balkon. Da sind Boden und Wände mit Isolierfolie beklebt, der Deckel ist ein Spiegel, der die Sonnenstrahlen in die Kiste lenkt und bündelt. Kochen mit Sonnenenergie – Lowtech par excellence!

Der Nachteil: Man sollte die Kiste mit der Sonne mitdrehen, sonst dauert es recht lange, bis das Essen gar ist. Allerdings: "Solare Kochkisten können bereits morgens in einer entsprechenden Richtung aufgestellt werden, sodass das Essen abends fertig ist", steht auf Wikipedia. Und das stelle ich mir super vor: Abends das Rollo rauf und – voilà! Fertig ist das auf dem Balkon langsam gegarte ... vegane Steak. Weniger Fleisch essen – gut fürs Klima! (Martin Putschögl, 24.6.2022)