Es gibt zweifellos gute Gründe für ein Verbrennerverbot. Aber deshalb den Verbrennungsmotor pauschal zu verbieten und darin die Lösung aller verkehrsbedingten CO2-Probleme zu sehen greift alleine zu kurz. Als Ausgangspunkt der Überlegung gilt nämlich: Nicht der Verbrennungsmotor ist die Ursache für seinen CO2-Ausstoß, sondern sein Kraftstoff fossilen Ursprungs.

In manchen (Rand-)Bereichen der Antriebstechnik kann es in Zukunft durchaus sinnvoll sein, noch Verbrennungsantriebe mit klimafreundlich hergestellten synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) zu betreiben (Spezial-Arbeitsmaschinen, Flugzeuge etc). Für die Masse der Personenwagen hat das aber keinen Sinn. Für diesen Bereich ist der Elektroantrieb durch seinen drei- bis viermal besseren Wirkungsgrad eindeutig vorzuziehen. Der Energieverlust bei der Herstellung von E-Fuels ist nämlich extrem hoch.

Sparefroh vs. Technologieoffenheit

Die Strategien der Autohersteller sind derzeit zweigeteilt. Die einen sind froh, wenn sie durch Einstellung der Verbrennungsmotoren viel Geld sparen. Jene Hersteller, die aber auf Märkten mit Premiumfahrzeugen (z. B. BMW) aktiv sind, die noch kein Ende des Verbrenners ausgerufen haben (Südamerika, Indien und zum Teil auch China und USA), ziehen gerne das Argument der Technologieoffenheit heran, um im Wettbewerb um den Verbrennungsmotor weiterhin dabei zu sein.

Mit dem Pkw rein elektrisch zu fahren, stellt auf jeden Fall die sinnvollste Perspektive dar. Der Bremsschuh ist eher die Energie-Infrastruktur und weniger der Wille der Autohersteller zum Wandel. (Rudolf Skarics, 12.7.2022)