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"Es müssen dringend jetzt im Sommer die Weichen gestellt werden", heißt es vonseiten der Verbände.

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Wien – Kinderfreunde, Katholischer Familienverband und Freiheitlicher Familienverband haben am Freitag von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) ein "Rettungspaket" für die Schulen gefordert. Schon im April sei ein Forderungspapier des Elternbeirats des Bildungsministeriums an ihn gegangen, seither sei "deutlich zu wenig passiert". "Es müssen dringend jetzt im Sommer die Weichen gestellt werden, damit der Schulstart im Herbst gut gelingt", so der Appell der drei Familienverbände.

Konkret brauche es Geld, um im Herbst die Förderangebote zum Aufholen von Corona-bedingten Lernrückständen fortzuführen. Viele Schülerinnen und Schüler würden individuelle Förderung in kleineren Gruppen brauchen. Außerdem wollen die Eltern ein umfassendes Paket gegen den Lehrermangel sowie eine schnelle und treffsichere Entlastung des Bildungssystems durch Assistenzpersonal. "Hier braucht es den Mut auch zu unkonventionellen Lösungen."

Auch müsse dringend die Deckelung beim Sonderpädagogischen Förderbedarf (SPF) aufgehoben werden. Vom Bund sind die Lehrerdienstposten für Schüler, denen wegen einer körperlichen oder psychischen Behinderung SPF attestiert wird, bei 2,7 Prozent der Schülerpopulation gedeckelt. Das führt aus Sicht der Eltern jedoch dazu, dass Ressourcen ungerecht verteilt werden und Kinder in Ballungsräumen nicht ausreichend Förderung erhalten.

Bildungsministerium sichert Förderangebote zu

Aus dem Bildungsministerium hieß es dazu auf APA-Anfrage, dass es "selbstverständlich" auch im Herbst Förderangebote an den Schulen geben werde. In Sachen Lehrermangel habe das Ministerium bereits "auf unterschiedlichen Ebenen" Maßnahmen gesetzt, etwa mit dem neuen Quereinsteiger-Modell, und es gebe künftig eine Kofinanzierung des Bundes für 700 statt bisher 400 Verwaltungskräfte an Pflichtschulen.

Zum Sonderpädagogischen Förderbedarf sollen im Frühjahr Ergebnisse einer umfassenden Studie vorliegen, auf deren Basis die Unterstützung für Schüler mit Beeinträchtigung bei Bedarf angepasst werde. Bei all diesen Themen sei das Ministerium auch im regelmäßigen Austausch mit Schülervertretung, Lehrervertretung sowie den Eltern- und Familienverbänden, hieß es aus dem Büro des Bildungsministers. (APA, 22.7.2022)