ÖVP-Chef und Bundeskanzler Karl Nehammer (links) im Gespräch mit Moderatorin Bianca Ambros und Moderator Thomas Mohr im Bundeskanzleramt.

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Das Hantieren mit der Grillzange fehlt, genauso wie der gewollt lockere Spaziergang ins Grüne. Den Sommer im letzten Puls-24-Sommergespräch mit ÖVP-Chef Karl Nehammer sucht man am Donnerstag auf Puls 4 und Puls 24 vergeblich. Der Abschluss des Interviewreigens findet nicht im niederösterreichischen Irenental, sondern im Bundeskanzleramt statt.

Dass der Locationwechsel dem Staatsbesuch des ungarischen Premiers Viktor Orbán geschuldet ist, wird nicht direkt erwähnt. Stattdessen bedankt sich Nehammer, dass er "seinen Terminplan einhalten kann". Als er auf die rassistischen Aussagen Orbáns im Vorfeld seines Besuchs angesprochen wird, hält der Kanzler dem Premier den Rücken frei. "Wir brauchen unseren Nachbarn."

Energiekrise und Teuerung

Energiekrise und Inflation werden ausführlich besprochen. Der Kanzler betont dabei die "Kraft des Faktischen", listet die Wege auf, wie den Menschen finanziell geholfen wird, und er garantiert, dass keine Wohnung kalt bleiben werde. Warum die vielen Einzelmaßnahmen gegen die Teuerung so lange dauern? "Dem Staat wird es nicht leicht gemacht, den Menschen Geld direkt zu geben."

Eines ist klar: Im letzten Sommergespräch stehen inhaltliche Themen und nicht Persönliches im Vordergrund. Es müsse gegen die Krise gearbeitet werden. Dabei bleibt keine Zeit für Familienurlaub oder Puls-24-Polittalks auf dem Land.

Nachdem Einzelschicksale zur Teuerung eingespielt wurden, entfährt dem Kanzler ein Seufzer. Man merkt, es war ein langer Tag. Vielleicht hätte Gegrilltes geholfen. (Anna Wiesinger, 28.7.2022)