Der Wocheneinkauf kostet mittlerweile schon fast um 20 Prozent mehr.

Foto: imago stock&people

Wien – Die extreme Teuerung nimmt kein Ende. Mit einer Inflationsrate von 9,3 Prozent ist für den Monat Juli die höchste Teuerungsrate seit Februar 1975 gemessen worden. Stärkste Treiber der Inflation sind nach wie vor die Treibstoffpreise. Allerdings stagnieren diese Preise auf einem hohen Niveau. Der wöchentliche Einkauf ist ebenfalls deutlich teurer geworden: Der Preisanstieg des Miniwarenkorbes war im Juli mit 19,1 Prozent mehr als doppelt so hoch wie die allgemeine Inflation.

Dafür gab es spürbare Preiserhöhungen bei der Haushaltsenergie und in der Gastronomie, wie die Statistik Austria am Donnerstag bekanntgab. Rechnet man bei der Inflationsrate die Ausgaben für Treibstoffe, Energie, Nahrungsmittel und Gastronomie heraus, kommt man auf eine Teuerungsrate von 3,7 Prozent.

Inflation nicht gleich Inflation

Nichtsdestotrotz wirkt sich die Teuerung unterschiedlich auf jeden Einzelnen aus. Das hängt damit zusammen, dass nicht alle Menschen dieselben Kaufgewohnheiten haben.

  • Allgemeine Inflation

Bei der allgemeinen Inflationsrate handelt es sich um einen Querschnitt durch die Ausgaben der ganzen Bevölkerung. Für die Berechnung der Teuerungsrate braucht es den sogenannten Verbraucherpreisindex. Dazu wird ein repräsentativer, fiktiver Warenkorb erstellt. Dieser enthält alle Ausgaben für Konsumgüter und Dienstleistungen, die private Haushalte im Laufe eines Jahres tätigen, sowie deren Veränderungen. Aktuell besteht der Warenkorb hierzulande aus 756 unterschiedlichen Positionen. (Lesen Sie HIER die Details zur Berechnung der Inflationsrate.)

  • Persönliche Inflation

Bei der persönlichen Inflation kommt es darauf an, welche Waren beziehungsweise Dienstleistungen die Preise nach oben schnellen lassen – und wie viel man selbst davon konsumiert. Die subjektive Inflation kann sich von der allgemeinen Inflation gehörig unterscheiden: Wenn etwa die Preise für Zigaretten steigen, berührt das Nichtraucher nicht. Auch steigende Spritpreise tangieren Autobesitzer deutlich stärker als PS-freie Haushalte. Überdies gibt es bei der Deckung der Grundbedürfnisse ein starkes Arm-reich-Gefälle. Einkommensschwächere Haushalte geben im Verhältnis deutlich mehr für Heizen und Lebensmittel aus, weswegen sie von der aktuellen Teuerung stärker betroffen sind.

Berechnen Sie HIER Ihre persönliche Inflationsrate:

(Sebastian Kienzl, Moritz Leidinger, Michael Matzenberger, Andreas Danzer, 18.8.2022)