Kleidung hat einen maßgeblichen Einfluß auf den ökologischen Fußabdruck jedes einzelnen Menschen – vor allem, wenn man diese neu kauft. Denn die Modeindustrie ist nach der Erdölindustrie am zweitumweltschädlichsten, was CO2-Ausstöße betrifft.

Inwiefern achten Sie bei Ihrer Kleidung auf Nachhaltigkeit?
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Kleidung: Massive Belastung für die Umwelt

Die gesamte textile Kette eines Kleidungsstückes von der Fasererzeugung bis zur Entsorgung beinhaltet zahlreiche Fallstricke, was die Umweltbelastung betrifft. Besonders problematisch ist hier bekanntlich Fast Fashion: Neben den prekären Arbeitsbedingungen, unter denen Billigmode produziert wird, stellt diese auch eine massive Belastung für den Planeten dar.

Baumwolle gilt laut Greenpeace als "Königin der Pestizide"– elf Prozent aller Schädlingsbekämpfungsmittel auf der Welt werden für ihren Anbau genutzt, der darüber hinaus große Mengen an Wasser verschlingt. So fließen etwa 4.100 Liter Trinkwasser in die Produktion eines einzigen Baumwoll-T-Shirts, wie man sich anhand des Konzepts des virtuellen Wassers ausrechnen kann. Noch schlimmer sieht die Ökobilanz von Jeans aus – 7.500 bis 9.000 Liter fließen in ein einziges Paar. Sogar schädlicher als Baumwolle ist Polyester. Die aus Erdöl gewonnene synthetische Faser ist Greenpeace zufolge das in der Textilindustrie am häufigsten verwendete Material – und der "Fluch der Meere". Denn mit jeder Wäsche löst sich daraus Mikroplastik, das letztlich im Ozean landet, von kleinen Meeresorganismen aufgenommen wird und die gesamte Nahrungskette kontaminiert. Ein Cocktail aus Chemikalien, der für das Färben von Mode zum Einsatz kommt, schwächt zusätzlich Ökosysteme und vergiftet die Tierwelt.

Würde man die so produzierte Kleidung lange Jahre tragen oder über Generationen weitergeben, könnte man diese Effekte zumindest relativieren – leider geht es mit der Entwicklung von Fast Fashion genau in die gegenteilige Richtung. Schnelllebige Trends sorgen dafür, dass in immer kürzeren Abständen der Markt mit immer neuer Kleidung geflutet wird, die nur wenige Male getragen und dann, weil aus der Mode gekommen, rasch wieder entsorgt wird.

Kleidung: Zahlreiche Alternativen zum Neukauf

Wer sich also Gedanken über die Auswirkungen des eigenen Konsumverhaltens macht, sollte in Sachen Kleidung eher weniger kaufen und dafür auf gute Qualität setzen, die auch weitergegeben werden kann. Alternativen zum Neukauf von Kleidung gibt es glücklicherweise inzwischen in großer Zahl – "gebraucht statt neu" lautet die Devise. Vom Secondhandshop über die Kleidertauschparty bis hin zum Upcycling vorhandener Kleidungsstücke gibt es vieles, was man hier tun kann, um bei seiner Kleidung den Nachhaltigkeitsaspekt stärker ins Auge zu fassen.

Wie sieht Ihre Garderobe aus?

Wie oft kaufen Sie neue Kleidung – und wie stehen Sie zu gebrauchter Kleidung? Wie wichtig ist Ihnen die Qualität Ihres Gewands – und setzen Sie eher auf aktuelle Modetrends oder zeitlose Klassiker? Kaufen Sie bewusst nachhaltige Kleidungsstücke? Und was tun Sie mit Kleidung, die Sie nicht mehr tragen? Diskutieren Sie im Forum! (dahe, 17.8.2022)