Die Welt steht kopf – und es wird dickekommen, das hat die Chefin einer deutschen Bank ihrem Land jüngst prophezeit. Dass Österreich verschont bleibt, ist leider nicht zu erwarten, das glauben nicht einmal unsere Regierenden.

Spätestens wenn die Wiener Stromgeschäfte juristisch durchleuchtet werden. wird feststehen, was falsch und was richtig war.
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Sie reden nur anders und liefern so Stoff fürs Wörterbuch der Seltsamkeiten. So diagnostiziert der schwarze Kanzler Irrsinn auf den Energiemärkten, der rote Wiener Finanzstadtrat einen verrückten Strommarkt, außer Acht lassend, dass es sich um menschengemachte Entwicklungen handelt.

Und während der Dritte Nationalratspräsident (FPÖ) wegen der Gebarung des um Milliarden bangenden städtischen Wiener Energieversorgers eine Krise epischen Ausmaßes erwartet, spricht der pinke Wiener Vizebürgermeister von einem Schlamassel. Das ist schon fast süß.

Mag sein, dass die Wiener Stromgeschäfte juristisch durchleuchtet und ihren Weg bis zu den Höchstgerichten finden werden. Spätestens dann wird feststehen, was falsch und was richtig war. Wobei nicht gesagt ist, dass die Spitzen der Republik das Urteil dann auch anerkennen.

Der Innenminister (ÖVP), grad mit Antimarketing gegen Flüchtlinge beschäftigt, jedenfalls ist ziemlich resistent gegen den Rechtsstaat. Die Abschiebung der zwölfjährigen Tina war laut Verwaltungsgerichtshof rechtswidrig? Nein, ihre Abschiebung sei möglich gewesen, beharrt der auf die Verfassung angelobte Minister.

Alles richtig gemacht, oder? (Renate Graber, 30.8.2022)