So richtig rund läuft Trumps soziales Netzwerk noch nicht.

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Mit dem Slogan "Follow the Truth" wird seit dem 21. Februar im App-Store von Apple für die Social-Media-Plattform "Truth Social" geworben. Im Google Play Store findet sich die von Ex-Präsident Donald Trump ins Leben gerufene App noch nicht. Das wird sich wohl so bald auch nicht ändern.

Es gäbe zu wenig Moderation auf der Plattform, sagte am Dienstag ein Sprecher von Google gegenüber der News-Seite "Axios". Damit sind rund 40 Prozent der Smartphone-Besitzer in den USA weiterhin von Trumps Sprachorgan abgeschnitten. Auf eine Anfrage von Reuters reagierte der Mutterkonzern hinter der Plattform, Trump Media & Technology Group (TMTG), bisher nicht.

Versenkung verschwunden

Nachdem sowohl Facebook als auch Twitter Trump nach dem Sturm auf das US-Kapitol im Jänner 2021 auf ihren Plattformen sperrten, entschied sich der Ex-Präsident dazu, sein eigenes Social-Media-Netzwerk zu gründen. TMTG wolle eine "ansprechende Erfahrung, frei von Zensur". So hatten sich in den letzten Monaten vor allem Menschen dort versammelt, deren Meinungen zum Präsidentschaftswahlkampf zwischen Trump und Biden sowie rund um die Covid-Pandemie auf anderen Plattformen verboten wurden.

Um diese Gespräche zu moderieren, hat TMTG die US-Firma Hive, die künstliche Intelligenz nutzt, beauftragt, etwa explizite Inhalte oder Hassreden zu markieren. Diese markierten Beiträge durchlaufen dann noch einmal die Prüfung durch einen menschlichen Moderator.

Finanzielle Probleme

Die App hat seit ihrem Bestehen offenbar noch keinen Gewinn erwirtschaftet und schuldet ihrem Internet-Provider mittlerweile rund 1,6 Millionen Dollar. Eine geplante Fusion mit der ebenfalls von Trump verwalteten Firma Digital World Acquisition Corp. liegt derzeit zwecks Prüfung bei den US-Behörden. (Reuters/red, 30.8.2022)