Der grüne Spitzenkandidat Gebi Mair stellte zu Beginn gleich drei Koalitionsbedingungen.

Foto: APA/EXPA/Erich Spieß

Innsbruck – "Schockiert und empört" sei er angesichts des "ignoranten und inhaltsleeren" Wahlkampfes seiner politischen Mitbewerber, erklärte Gebi Mair, Spitzenkandidat der Tiroler Grünen, anlässlich des eigenen Starts ins Rennen um den Landtag. Die Klimakatastrophe als "größte Krise unserer Generation" werde bislang völlig ignoriert. Doch die Grünen würden einen "bewusst anderen Wahlkampf" führen, betonte Mair.

Dass mit dem zentralen Slogan der grünen Kampagne "Hinschauen, wo’s brennt" auch nicht unbedingt der große inhaltliche Wurf gelungen ist, diese Kritik der Medien ließ Mair nicht gelten. Der Bergretter und Sanitäter will mit seiner Partei "die Rettungskette in Gang setzen" und hat dazu drei Punkte auf der Agenda, die zugleich Koalitionsbedingungen der Grünen sein werden.

Drei Koalitionsbedingungen

Zum einen das Klima: Hier soll eine "Sonnenkraft-Milliarde" den Tirolerinnen und Tirolern als sozialer Ausgleich beim Bewältigen der Energiekrise helfen. Punkt zwei ist der kostenlose Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung. Auch wenn die grün-schwarze Landesregierung einen diesbezüglichen Antrag der Opposition im Mai-Landtag noch abgelehnt hat, gibt Mair nun sein Wort darauf. Und schließlich nannte er als dritte Koalitionsbedingung das "Anti-Gier-Paket", das eine grüne Garantie für saubere Politik darstelle, indem der Landesrechnungshof Einblick in die Parteifinanzen erhalten solle.

Wahlziel oder bevorzugte Koalitionspartner nannte Mair keine. Man wolle allerdings stark genug werden, um im Falle einer erneuten Regierungsbeteiligung die genannten drei Punkte auch umsetzen zu können.

Brückenbauer, der austeilt

Die Grünen verstehen sich als Brückenbauer, betonte Mair: "als die verbindende Kraft, die ausspricht, was Sache ist". Und genau das tat er dann auch: So blockiere ÖVP den Gletscherschutz und befinde sich nicht zu Unrecht "im freien Fall". Der Tiroler SPÖ kreidete er das Debakel rund um die Wien Energie an, und die FPÖ habe in Tirol ohnehin nichts zu melden, denn um sie sei eine "Bannmeile" gezogen worden: "Und das ist gut so." (Steffen Arora, 6.9.2022)