Die drei Neuen an der Seite von Wilfried Haslauer (links): die Landesobmann-Stellvertreterin des Bauernbunds, Nicole Leitner, im grauen Trachtenblazer, Hotelière Camilla Schwabl und der Lungauer Bezirksparteiobmann Markus Schaflechner.

Foto: ÖVP Salzburg

Die Salzburger ÖVP hat am Dienstag ihre Liste für die Landtagswahl im April 2023 präsentiert. Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) geht mit seinem bewährten Team an Regierungsmitgliedern in den Wahlkampf. Einzig Finanz- und Gesundheitslandesrat Christian Stöckl kandidiert nicht mehr, wie er bereits im Vorfeld angekündigt hatte. Die Volkspartei legt das Augenmerk auf drei neue Gesichter auf der Landesliste, die auch Chancen auf den Einzug in den Landtag haben.

Auf Listenplatz sechs und der Flachgauer Bezirksliste tritt die Landesobmann-Stellvertreterin des Bauernbunds und Landwirtschaftskammerrätin Nicole Leitner an. Vor der Ortsbäuerin in Anif gereiht sind: Raumordnungslandesrat Josef Schwaiger, Bildungslandesrätin Daniela Gutschi und Verkehrslandesrat Stefan Schnöll, Bundesrätin Andrea Eder-Gitschthaler sowie der Landtagsabgeordnete Josef Schöchl.

Mit Camilla Schwabl ist eine weitere Frau auf einen wählbaren Platz gerückt. Die Hotelière und Gemeinderätin aus Saalbach-Hinterglemm kandidiert hinter dem Fuscher Bürgermeister Hannes Schernthaner auf der Pinzgauer Bezirksliste. An der Spitze der Lungauer Bezirksliste gibt es ebenfalls einen Wechsel: Der Ramingsteiner Markus Schaflechner folgt dem langjährigen Landtagsabgeordneten und Bürgermeister von St. Michael, Manfred Sampl, nach. Schaflechner, der Geschäftsführer des Biosphärenparks und Regionalverbands Lungau, hat Sampl auch als Bezirksparteiobmann abgelöst.

"Nicht der Zeitpunkt für Wahlkampf"

"Wir sind in enorm herausfordernden Zeiten. Da war es mir wichtig, dass der Prozess der Listenerstellung unaufgeregt und in einem guten Miteinander noch vor dem Herbst erledigt ist", sagte Haslauer, der einem Frühstart in den Wahlkampf eine Absage erteilt. "Jetzt ist aber nicht der Zeitpunkt für einen Wahlkampf."

Die Ausgangslage für die ÖVP ist zwar gut – das ganze Land inklusive der Stadt Salzburg ist in ÖVP-Hand. Von sieben Landesregierungssitzen in der ÖVP-Grünen-Neos-Koalition hat die ÖVP fünf; in 96 der 119 Gemeinden stellt sie den Bürgermeister oder die Bürgermeisterin. Doch genau das droht der ÖVP nun zum Bumerang zu werden, wie DER STANDARD analysierte. Die letzten Sonntagsfrage-Prognosen sehen die Volkspartei bei knapp über 30 Prozent, 2018 waren es rund 38 Prozent.

Die Landtagsliste wurde am Montagabend einstimmig vom Landespräsidium beschlossen. Dem waren jeweils einstimmige Beschlüsse in den Bezirkspräsidien im Sommer vorangegangen. (Stefanie Ruep, 20.9.2022)