Der Wandel der Welt hin zum Chaos macht ein neues Modell notwendig, an dem sich die Business-Welt orientieren kann.

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Viele Jahre war das Akronym "vuca" die gemeinsame Sprache auf Vorträgen und Kongressen, um den Zustand der Welt zu beschreiben. Volatile, uncertain, complex, ambigous. Alles unsicher, mehrdeutig, jedenfalls komplex und schwankend.

Das waren die alten Zeiten. Jetzt propagieren Zukunftsforscher und Managementvordenker "bani" – das Akronym an der Schwelle zum Chaos: brittle (brüchig, porös), anxious (angespannt, nervös), nonlinear, incomprehensible (unbegreiflich, unverständlich). Aktuelle Herbstkongresse haben das bereits in ihren Vortragstiteln, Keynoter erklären, warum es für das Management zweckdienlich sei, in diesen vier Buchstaben als Basis der (Unternehmens-)Betrachtung zu denken. Daraus lasse sich etwa erkennen, welche Qualitäten als Gegenkraft zu fördern, zu entwickeln seien: Brüchigkeit und Spröde benötigen demnach Belastbarkeit und Resilienz. Gegen Angst wirke Empathie und Achtsamkeit. Nichtlinearität verlange Anpassungsfähigkeit. Der Unbegreiflichkeit sei nur mit Intuition und transparenz beizukommen.

Wozu solche Modelle nützlich sind und welche Managementtrainings daraus erwachsen? Spannende Frage. Wir werden Erklärungen dazu auf sehr vielen Veranstaltungen, Podien und in längerer Reihe in den Regalen der Businessbücher serviert bekommen. Und vielleicht die eine oder andere "motivational speech" einer Führungskraft (spätestens zur Weihnachtsfeier) erleben, die mit uns ein wenig Bani spricht. (Karin Bauer, 25.9.2022)