Durch den Ausbau der Kinderbetreuung sind schon in den vergangenen Jahren die Ausgaben gestiegen.

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Wien – Durch den Ausbau der Kinderbetreuung sind schon in den vergangenen Jahren die Ausgaben für Kindergärten und Krippen deutlich gestiegen. Sollen nun – wie in der neuen 15a-Vereinbarung von Bund und Ländern vereinbart – Angebot und Öffnungszeiten weiter verbessert werden, geht das laut Eco Austria nur durch zusätzliche Mittel oder die Nutzung von Effizienzpotenzialen. In einer Policy-Note schlagen die Forscherinnen und Forscher vor, durch Bündelung mehr und bessere Angebote zu schaffen.

In ihrer Analyse haben Monika Köppl-Turyna, Virág Bittó und Nikolaus Graf vom liberalen Wirtschaftsforschungsinstitut Eco Austria untersucht, welche Outputgrößen rein technisch umsetzbar wären, wenn bei gleichbleibenden Ausgaben alle Gemeinden so effizient wären wie ihre jeweils effizienteste Referenzgemeinde. Dabei haben sich deutliche Unterschiede zwischen den Gemeinden gezeigt. Das ist für die Forscher ein Beleg dafür, "dass auch im bestehenden Finanzierungsrahmen Potenziale der quantitativen und qualitativen Verbesserung bestehen" – auch wenn durch die technischen Ergebnisse die tatsächlich umsetzbaren Effizienzpotenziale "häufig überschätzen werden", wie die Autorinnen und Autoren einräumen.

So könnten rein rechnerisch bei effizienterer Gestaltung der Angebote aller in die Analyse einbezogenen Gemeinden bei gleichbleibenden Ausgaben etwa 46.700 Kinder zusätzlich betreut und etwa 9.940 Öffnungsstunden mehr angeboten werden. Über das gesamte Versorgungssystem ergäbe sich ein technisches Effizienzpotenzial von zwölf bis 13 Prozent.

Effizienter durch Zusammenlegungen

Besonders effizient wäre es laut den Studienautoren, wenn kleinere Einrichtungen mit weniger Kindern und Personal oder kürzeren Öffnungszeiten zu größeren Einheiten gebündelt werden, indem sie gemeinde- und trägerübergreifend zusammenarbeiten. "In vielen der kleineren Gemeinden ist abzuwägen zwischen örtlicher Versorgung im kleinstrukturierten Rahmen mit häufig kürzeren Öffnungszeiten und der Kooperation mit anderen Gemeinden zu größeren Einheiten", heißt es in der Studie.

Dabei bestehe die Aussicht, die Qualität der Betreuung (durch längere Öffnungszeiten, kleinere Gruppen, bessere Infrastruktur bzw. höherqualifiziertes Betreuungspersonal) kostengünstig zu verbessern. In den aktuellen Leistungs- und Finanzierungsstrukturen gebe es allerdings nur wenige Anreize für solche Kooperationen, oft existiere auch keine überregionale Bedarfsbestimmung oder Angebotsplanung. Die Forscher empfehlen deshalb, entsprechende Anreize im neuen Finanzausgleich, der 2023 verhandelt wird, vorzusehen. (APA, 26.9.2022)