Bundeskanzler Karl Nehammer schenkt seinem früheren Kabniettschef aus dem Innenministerium das Vertrauen.

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Nach mehrtägigem Rumoren in der Gerüchteküche ist es nun gewiss: Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) holt sich seinen früheren Kabinettschef aus dem Innenministerium ins Kanzleramt. Mit 18. Oktober übernimmt Andreas Achatz diese Funktion von Markus Gstöttner, bestätigte das Kanzleramt am Freitag einen Bericht der "Presse". Damit verlässt der letzte Vertraute des früheren Kanzlers Sebastian Kurz die Regierungszentrale am Ballhausplatz. Gstöttner wechsle auf eigenen Wunsch in die Privatwirtschaft, wurde betont.

Andreas Achatz wechselt als Kabinettschef von der Herrengasse auf den Ballhausplatz.
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Der neue rechte Hand von Nehammer bringt viel Erfahrung als Kabinettschef mit, Andreas Achatz hatte diese Funktion nicht nur unter Nehammer im Innenministerium inne, sondern auch schon zuvor bei Wolfgang Sobotka und danach beim amtierenden Innenminister Gerhard Karner (alle ÖVP). Achatz, Jahrgang 1962, ist gelernter Polizist. Er ist im Alter von 15 Jahren 1977 in Wien bei der Polizei eingetreten und war gut zehn Jahre als Wachkommandant tätig, bevor er als Sportlehrer in die Polizeischule Wien wechselte und Anfang der 1990er-Jahre die Offiziersausbildung absolvierte.

Wega und Europameisterschaft

Nach zwei Jahren bei der Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) ereilte ihn schließlich 2004 der Ruf ins Ministerium, wo er bis unter anderem das Sicherheitskonzept für die Fußball-Europameisterschaft 2008 ausarbeitete. Danach übernahm er das polizeiliche Bildungszentrums in Wien und schloss berufsbegleitend das Masterstudium Strategisches Sicherheitsmanagement in Wiener Neustadt ab.

Ins Kabinett holte ihn schließlich 2012 die damalige Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), wo er später zum langjährigen Chef aufstieg. Zuletzt war er außerdem auch als Sektionschef für den vielfältigen Bereich Service (Bauvorhaben, Fuhrpark, IT) verantwortlich. Unter anderem hat er das geplante Bundeslagezentrum, das im Untergeschoß des Innenministeriums entstehen sollen, betreut.

Neuer Kabinettschef im Innenministerium

Neuer Kabinettschef im Innenministerium wird nun Christian Stella, ebenfalls ein gelernter Polizist, der langjährige Erfahrungen in ÖVP-geführten Kabinetten hat. Auch Stella hat zwei Jahre bei der WEGA absolvierte, er war unter anderem stellvertretender Landespolizeidirektor im Burgenland. Zuletzt war er der Chef der Flugpolizei.

Christian Stella steigt von der Flugpolizei zum Kabinettschef von Innenminister Gerhard Karner auf.
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Stellvertretende Kabinettchefs im Kanzleramt bleiben weiterhin Daniel Kosak und Daniela Fazekas. Kosak wird künftig verstärkt in der strategischen Kommunikation des Bundeskanzlers tätig sein, Fazekas – gemeinsam mit Viktor Niedermayr – die Presseagenden des Bundeskanzlers betreuen. (simo, 7.10.2022)