Noch ist sie vielerorts kein Muss, das könnte sich mit 23. Oktober ändern, muss es aber nicht. Dann läuft aber jedenfalls die aktuell geltende Verordnung aus.

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Frage: Wird die Maske bald wieder mehr zu tragen sein?

Antwort: Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hat Mittwochabend bekundet, vorerst im Beobachtermodus bleiben zu wollen, was die Maskenpflicht anbelangt. Eine Entscheidung müsse jedenfalls am 23. Oktober fallen, denn da laufe die aktuelle Verordnung aus. Derzeit gebe es bei den Corona-Zahlen eine Seitwärtsbewegung. Wenn jedoch in Spitälern eine massive Überlastung drohen sollte, könnte es sehr wohl zu einer Maskenpflicht kommen. Gegen dieses Comeback wären Neos und FPÖ, Wirtschaftskammer und Handelsverband.

Frage: Wie sieht man das in Wien?

Antwort: Derzeit ist Wien strenger als alle anderen Bundesländer, dort gilt die Maskentragepflicht etwa auch in den Öffis und in Apotheken. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat am Donnerstag verlautet, dass Wien bei seinen strengeren Maßnahmen bleiben werde. Dort gilt zum Beispiel auch eine PCR-Test- und Maskenpflicht in Spitälern und Alten- und Pflegeheimen, in anderen Bundesländern nur Maskenpflicht. Ludwig fordert vom Bund Tempo ein und rasche Entscheidungen über weitere Maßnahmen. Er geht davon aus, dass neben einer Ausweitung der Maskenpflicht dann auch wieder mehr PCR-Tests gemacht werden müssten und ein Screening im Handel oder in den Schulen gebraucht werde. Die FPÖ Wien unterstellt Ludwig "Corona-Hysterie". Ganz generell fordern die Bundesländer eine bundeseinheitliche Maskenregelung vom Bund.

Frage: Unter welchen Umständen gilt derzeit Maskenpflicht in Österreich?

Antwort: Eine allgemeine Maskenpflicht gilt nur noch in geschlossenen Räumen von Krankenhäusern und Kuranstalten, Alten- und Pflegeheimen und an Orten, wo Gesundheits- und Pflegedienstleistungen erbracht werden, also zum Beispiel in Arztpraxen oder bei der Physiotherapie. Weiters gilt eine FFP2-Masken-Tragepflicht für Personen, die wegen einer Corona-Infektion einer Verkehrsbeschränkung unterliegen und geschlossene Räume betreten, wo der Kontakt zu anderen Personen nicht ausgeschlossen ist, aber auch im Freien, wenn der Abstand von mindestens zwei Metern nicht eingehalten werden kann, sowie in Öffis.

Frage: Wie effektiv ist Maskentragen?

Antwort: Die Maske dient dazu zu verhindern, dass ein Virus über ausgeatmete Tröpfchen verbreitet wird. Natürlich hängt der Erfolg davon ab, ob sie auch richtig getragen wird. Bei einer Studie in Kalifornien (allerdings noch zu Zeiten der weniger stark ansteckenden Delta-Variante) gab es folgende Erkenntnisse: Es wurden 1.000 Menschen, die sich auf Sars-CoV-2 haben testen lassen, per Zufallsbefund ausgesucht, egal ob ihr Testergebnis positiv oder negativ war. Dann hat man sie befragt, wie viel sie sich in den vergangenen 14 Tagen in Innenräumen aufgehalten haben, ob, wann und wie oft sie Maske getragen haben und welche. Die Studie ergab, dass Stoffmasken das Infektionsrisiko um bis zu 56 Prozent reduzierten, ein Mund-Nasen-Schutz um bis zu 66 Prozent und eine FFP2-Maske um bis zu 83 Prozent.

Frage: Wie nimmt Maskentragen Einfluss auf das Ansteigen einer Corona-Erkrankungswelle?

Antwort: Konsequentes Maskentragen verlangsamt eine Welle und flacht sie ab. Zwar schützt sie Einzelpersonen nicht hundertprozentig, aber die Maske kann als sehr simples Mittel die gesamtgesellschaftliche Dynamik deutlich beeinflussen und Infektionen verringern.

Frage: Nimmt man mit Maske zu wenig Sauerstoff auf und ist in seiner Leistung beeinträchtigt?

Antwort: Es gibt mehrere Studien dazu, die zeigen, dass hier keine Gefahr besteht. Man hat etwa Rettungssanitäter bei großer körperlicher Belastung untersucht. Die Ergebnisse waren mit und ohne Maske gleich effizient. Und auch die kognitive Leistung leidet nicht unter der Maske. Eine Metastudie von über 5.000 Studien hat keine gesundheitsschädlichen Auswirkungen der Maske ergeben.

Frage: Hat eine etwaige Maskenpflicht Einfluss auf die Grippesaison?

Antwort: Ja, darum gab es in den vergangenen beiden Wintern keine Grippewelle. Und deshalb fürchtet man sich heuer auch vor einer besonders intensiven Welle, sollten die Menschen nicht Maske tragen. Das Immunsystem wurde nicht getriggert, das heißt, die Antikörper gegen Influenza sind zurückgegangen. (Pia Kruckenhauser, Gudrun Springer, 13.10.2022)