René Benko mag es im Moment nicht einfach haben. Die globale Wirtschaftskrise trifft auch ihn, zudem ist er ins Visier der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft geraten. Doch der Gründer und Chef der Signa-Gruppe ist beileibe kein armer Mann.

Eine Filiale des Kaufhauses Galeria Karstadt Kaufhof in Berlin.
Foto: REUTERS/Michele Tantussi

In Deutschland jedoch wollte Benko Staatshilfen für seinen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof – zum dritten Mal innerhalb von knapp zwei Jahren. Aus Sicht Benkos kann man es verstehen, aus Sicht des Staates nicht.

Natürlich ist jeder Arbeitsplatz wichtig. In den nicht so großen Städten Deutschlands gelten viele der 131 Häuser als Magneten der Innenstadt, so mancher befürchtet Verödung und den Sog nach unten, wenn das große Warenhaus schließt.

Dennoch: Benkos große Gemischtwarenläden sind nicht systemrelevant. Und sie stecken seit Jahren in der Krise.

Das Konzept "Vom Dosenöffner bis zur Daunendecke alles unter einem Dach" überzeugt immer weniger Kundinnen und Kunden. Zwischen Fach- und Onlinehandel eingequetscht, sucht das Kaufhaus seit Jahren nach einer Zukunftsstrategie. Es hat sie offensichtlich nicht gefunden.

Es wäre falsch, wenn der Staat nun noch einmal Geld gibt. Benko selbst nagt nicht am Hungertuch. Die deutsche Ampelregierung muss ihre Mittel für jene zusammenhalten, die in diesen Zeiten wirklich in existenzieller Not sind. (Birgit Baumann, 2.11.2022)