Ruländer mit Achtung 2017.
Foto: Hersteller

Wenn der Novembernebel die ohnehin zu kurzen Tage verschlingt, braucht es nicht auch noch einen Wein, der Grauburgunder heißt. Daher nennt man ihn bei uns auch Ruländer – das klingt irgendwie wärmer und wohliger. Die Beerenhaut ist rötlich, dennoch entsteht daraus Weißwein – außer man vergärt ihn auf der Maische, dann leuchtet er zinnoberrot.

Zarte Würze und feine Orangennoten

Wie bei Fred Loimer: Sein "Ruländer mit Achtung" wird vier Wochen samt Schalen vergoren – das gibt ihm zarte Würze und feine Orangennoten, vor allem aber Struktur. Fast zwei Jahre bleibt er in kleinen und großen Hölzern auf der Hefe, dann wird er mit einer Minischwefelmenge unfiltriert abgefüllt.

Die Trauben kommen von besten Gneis- und Glimmerschieferböden der Langenloiser Ried Ladner, werden biodynamisch bewirtschaftet und erfahren auch sonst nur beste Behandlung – die Herkunft darf trotzdem nicht am Etikett stehen. Weine, die zwar astrein, aber abseits der sensorischen Norm angesiedelt sind, erhalten meist keine Prüfnummer. Für Landwein aus Niederösterreich ist dann nur die Herkunftsangabe "Weinland Österreich" erlaubt. Wie aufschlussreich. (RONDO, Christina Fieber, 27.11.2022)