Und los geht die wilde Fahrt.

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Doha – Ja, Argentinien startet am Dienstag (11 Uhr, ORF 1) ins WM-Turnier. Aber die ehrliche Schlagzeile, die es mehr auf den Punkt bringt, ist: Lionel Messi startet ins WM-Turnier. "La Pulga", wie der 1,69-Meter-Mann genannt wird, gilt vielen Feinschmeckern als bester Fußballer aller Zeiten. Er hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt – bis auf diesen verflixten WM-Pokal. Seine schon seit 36 Spielen ungeschlagene Albiceleste zählt heuer wieder einmal zu den Favoriten. Aber so weit denkt der 35-Jährige noch nicht. Messi weiß: "Ein Sieg im ersten Spiel ist fundamental für den richtigen Start in die WM." Der erste Gegner dürfte dies erleichtern.

Saudi-Arabien qualifizierte sich zum sechsten Mal für eine WM, einzig 1994 gelang der Sprung ins Achtelfinale. Die Araber haben nicht unbedingt ein Händchen für Auftaktspiele. 2018: ein 0:5-Debakel gegen Russland. 2002: ein 0:8-Untergang gegen Deutschland. Auch diesmal hat Saudi-Arabien die Außenseiterrolle in Gruppe C inne. Alle 26 Spieler verdienen ihr Geld in der heimischen, nicht unbedingt hochklassigen Saudi Pro League. Teamchef Herve Renard sagt: "Wir müssen das Maximum aus uns herausholen." Der erste Gegner dürfte dies erschweren.

Dänischer Sieg

Die Dänen haben unterdessen schon vor dem Auftakt gegen Tunesien einen Sieg auf dem Konto: Christian Eriksen bestreitet erstmals wieder ein solches Turnier. Bei der EM im Vorjahr hat er im Auftaktspiel gegen Finnland einen Herzstillstand erlitten.

Coach Kasper Hjulmand sagt es also nicht bloß so dahin, wenn er schwärmt: "Christian ist unser Herz, unser Herzschlag. Er ist ein fantastischer Spieler und eine noch bessere Person." Mit ihm als Regisseur sollte Gegner Tunesien keine allzu große Hürde sein. Auch wenn er "großen Respekt hat vor den Maghrebinern". Denn "sie spielen leidenschaftlich". Aber: "Dream big." Natürlich sieht er sich, dem alten Trainerbrauch folgend, nicht als Favorit. Schon gar nicht als Titelgeheimtipp, als welcher der Europameister 1992 nach neun Siegen in zehn Qualispielen gilt. "Aber wir haben gezeigt, dass wir an guten Tagen jeden schlagen können. Die Mannschaft hat die Qualität."

Gegen solche Qualität hofft Tunesien auf ein Heimspiel. Die von den Eigenen am Sonntag so tief enttäuschten Katarer sollen überzeugt werden. "Wir wissen, dass viele Araber uns zujubeln werden", sagt oder hofft Trainer Jalel Kadri. "Wir hoffen, dass wir den Erwartungen gerecht werden."

Mexikanischer Respekt

Mit großem Respekt blickt Mexikos Nationalmannschaft auf das WM-Vorrundenduell mit dem zweimaligen Weltfußballer Robert Lewandowski. "Er hat die Fähigkeiten, ein Spiel zu entscheiden. Wir dürfen ihm keine Chancen geben", warnte Nationaltorhüter Guillermo Ochoa vor der Partie gegen Polen im Stadion 974 in Doha.

Ochoa, der in den vergangenen Jahren immer wieder mit spektakulären Paraden aufgefallen ist, will zudem das erste WM-Tor des früheren Bayern-Stars und aktuellen Barcelona-Torfabrikanten verhindern. "Natürlich wissen wir, wofür Lewandowski steht. Es ist eine schöne Aufgabe, auf einen solchen Gegner zu treffen", sagte der 37-Jährige, der bei seiner fünften WM in den Kreis der Rekordteilnehmer aufsteigen wird.

Und was sagt Lewandowski? "Es ist nicht wichtig, wer ein Tor schießt. Sondern die Mannschaft und der Sieg sind das Wichtigste." Stimmt in diesem Fall sogar. Für Lewandowskis Traum vom Achtelfinale sind drei Punkte fast schon Pflicht. "Wir werden unserem Star helfen, bei dieser WM zu scheinen", sagte Polens Torhüter Wojciech Szczesny. (red, 21.11.2022)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen:

Gruppe C – 1. Runde:

Argentinien – Saudi-Arabien
(Lusail, Lusail Stadium, 11.00 Uhr MEZ/live ORF1, SR Slavko Vincic/SVN)

Argentinien: 23 Martinez – 26 Molina, 13 Romero, 19 Otamendi, 3 Tagliafico – 11 di Maria, 7 De Paul, 5 Paredes, 20 Mac Allister – 10 Messi, 9 Alvarez

Ersatz: 1 Armani, 12 Rulli, 2 Foyth, 4 Montiel, 6 Pezzella, 25 Lisandro Martínez, 8 Acuna, 14 Palacios, 18 Rodriguez, 24 Fernández, 15 Correa, 16 Almada, 22 Lautaro Martínez

Fraglich: 17 Gomez, 21 Dybala

Saudi-Arabien: 21 Alowais – 12 Abdulhamid, 4 Alamri, 5 Albulayhi, 13 Alshahrani – 23 Kanno, 8 Almalki – 9 Albrikan, 7 Alfaraj, 10 S. Aldawsari – 11 Alshehri

Ersatz: 1 Alyami, 22 Alaqidi, 2 Alghannam, 3 Madu, 6 Alburayk, 17 Altambakti, 14 Otayf, 15 Alhassan, 16 Alnaji, 18 Alabid, 24 N. Aldawsari, 26 Sharahili, 19 Bahbri, 20 Alobud, 25 Asiri

Gruppe D – 1. Runde:

Dänemark – Tunesien
(Al Rayyan, Education City Stadium, 14.00 Uhr MEZ/live ORF 1, SR Palazuelos/MEX).

Dänemark: 1 Schmeichel – 13 Kristensen, 4 Kjaer, 6 Christensen, 5 Maehle – 8 Delaney, 23 Höjbjerg – 14 Damsgaard, 10 Eriksen, 25 Lindström – 12 Dolberg

Ersatz: 16 Christensen, 22 Rönnow – 2 Andersen, 3 Nelsson, 17 Stryger Larsen, 18 Wass, 26 Bah, 7 Jensen, 11 Skov Olsen, 15 Nörgaard, 24 Skov, 9 Braithwaite, 19 Wind, 20 Poulsen, 21 Cornelius

Fraglich: 19 Wind (Oberschenkel)

Tunesien: 16 Dahmen – 6 Bronn, 3 Talbi, 2 Ifa – 20 Dräger, 17 Skhiri, 14 Laidouni, 12 Maalui – 25 Ben Slimane, 10 Khazri, 7 Msakni

Ersatz: 1 Mathlouthi, 22 Ben Said, 26 Hassen – 4 Meriah, 21 Kechrida, 24 Abdi, 5 Ghandri, 8 Mejbri, 13 Sassi, 15 Romdhane, 18 Chaaleli, 9 Jebali, 11 Khenissi, 19 Jaziri, 23 Sliti

Gruppe C – 1. Runde:

Mexiko – Polen
(Doha, Stadion 974, 17.00 Uhr MEZ/live ServusTV, SR Chris Beath (AUS)

Mexiko: 13 Ochoa – 23 Gallardo, 15 Moreno, 3 Montes, 19 Sanchez – 4 E. Alvarez, 18 Guardado, 14 Gutiérrez – 22 Lozano, 21 Antuna, 9 Jimenez

Ersatz: 1 Talavera, 12 Cota – 2 Araujo, 5 Vasquez, 6 Arteaga, 26 K. Alvarez, 7 Romo, 8 Rodriguez, 10 Vega, 24 Chavez, 11 Funes Mori, 16 Herrera, 17 Pineda, 20 Martin, 25 Alvarado

Polen: 1 Sczcesny – 5 Bednarek, 15 Glik, 14 Kiwior – 2 Cash, 19 S. Szymansky, 6 Bielik, 20 Zielinski, 21 Zalewski – 9 Lewandowski, 7 Milik

Ersatz: 12 Skorupski, 22 Grabara – 3 Jedrzejczyk, 4 Wieteska, 18 Bereszynski, 25 Gumny, 8 D. Szymanski, 10 Krychowiak, 11 Grosicki, 13 Kaminski, 17 Zurkowski, 24 Frankowski, 26 Skóras, 16 Swiderski, 23 Piatek