Eine Maschine im Anflug auf Valencia: Die spanische Stadt verlangt ab Ende 2023 eine Gebühr von Touristinnen und Touristen.

Foto: EPA/Manuel Bruque

Aus Angst vor einem Massenzustrom von Touristinnen und Touristen haben schon heuer zahlreiche Städte und Länder eine Touristensteuer eingeführt, andere planen dies für das kommende Jahr. Welche das sind und wie viel man zahlen muss, hat Euronews Travel recherchiert.

So hat zum Beispiel Valencia angekündigt, dass es eine Touristensteuer für Reisende einführen wird, die in der Region nächtigen– egal ob in Hotels, Herbergen, Apartments oder auf Campingplätzen. Sie soll Ende 2023 oder Anfang 2024 in Kraft treten.

Besucher werden dann je nach gewählter Unterkunft zwischen 50 Cent und zwei Euro pro Nacht für bis zu sieben Nächte zahlen müssen. Die Behörden geben an, dass die Gebühr der nachhaltigen Entwicklung des Tourismussektors in der Region zugute kommen wird, berichtet Euronews. Die Einnahmen sollen auch dazu verwendet werden, erschwinglichere Wohnungen für Einheimische, die in touristischen Hotspots leben, zu schaffen.

Eintritt für Venedig

Thailand wird Berichten zufolge noch Ende 2022 eine Touristengebühr von 300 Baht (acht Euro) einführen. Der Gouverneur der thailändischen Fremdenverkehrsbehörde sagte gegenüber Reuters, dass ein Teil der Gebühr "für die Betreuung von Touristen" verwendet werden soll. Sie soll auch dazu beitragen, weitere Touristenattraktionen zu finanzieren.

Es wird schon länger darüber diskutiert, aber Venedig könnte nun doch ernst machen und Besuchern ab Sommer 2023 eine Gebühr abknöpfen. Die italienische Zeitung "La Stampa" berichtete im August, dass verschiedene Maßnahmen zur Kontrolle der Touristenzahlen vorgeschlagen wurden, wie etwa ein Online-Buchungssystem. Es müssen jedoch noch weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Touristenzahlen einzudämmen – unter anderem eine Eintrittsgebühr für die Stadt. Sie soll zwischen drei und zehn Euro betragen, je nachdem, ob Hoch- oder Nebensaison ist.

Touristenvisum für die EU

Auch die EU führt 2023 ein Touristenvisum ein. Und zwar ab November. Dann müssen Nicht-EU-Bürger, darunter Amerikaner, Australier, Briten und andere Reisende von außerhalb des Schengen-Raums, einen Antrag ausfüllen und sieben Euro berappen, um einreisen zu können. Personen unter 18 bzw. über 70 Jahren sind von dieser Gebühr ausgenommen.

Nicht neu, aber vergleichsweise hoch ist die Gebühr in Bhutan: Während die "Touristensteuer" in den meisten Ländern unter 20 Euro liegt, müssen Besucherinnen und Besucher in dem asiatischen Königreich mindestens 250 US-Dollar (228 Euro) pro Person und Tag in der Hochsaison und etwas weniger in der Nebensaison berappen. Damit ist jedoch eine Menge abgedeckt, einschließlich Unterkunft, Transport innerhalb des Landes, Reiseführer, Essen und Eintrittsgelder. (red, 21.12.2022)