Meta beschleunigt die Grafikleistung seiner VR-Brille mit einem kostenlosen Systemupdate.

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Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein: Meta dürfte allen Besitzern der Quest 2 eine verfrühte Weihnachtsüberraschung geschenkt haben. Die VR-Brille erhält nämlich über ein kostenloses Systemupdate eine höhere Grafikleistung. Was auf dem Papier trockene sieben Prozent mehr Leistung für den Grafikchip bedeutet, soll sich in der Praxis in einem deutlich besseren Nutzererlebnis widerspiegeln, verspricht das Unternehmen in einem Blogeintrag.

Diese erhöhte Leistung ermögliche es nämlich den Entwicklern, die Erlebnisse für die Meta Quest 2 auf unterschiedliche Art und Weise zu verbessern. So bestehe einerseits die Möglichkeit, bei flüssig dargestellten Spielen die Render-Skalierung um bis zu zehn Prozent zu erhöhen, um die Darstellungsqualität der VR-Brille zu verbessern.

Anwendungen, die Probleme mit der Bildwiederholrate hätten, also zum Ruckeln neigen, könnten hingegen vom Boost profitieren, indem sie künftig flüssiger über die VR-Brille dargestellt werden. Man sei jedenfalls gespannt "auf die Auswirkung, die diese Verbesserung für das gesamte Ökosystem der Apps bewirken wird", heißt es in der Mitteilung von Meta.

Ein kleiner Haken ... vielleicht auch mehr

Die Erhöhung des GPU-Takts von 490 auf 525 MHz zieht derzeit aber auch eine kleine Umständlichkeit nach sich. In der gegenwärtigen Version 47 des Systemupdates muss dieser Boost erst manuell durch doppeltes Drücken des Einschaltknopfs aktiviert werden. Erst ab Version 49, deren Release noch nicht bekannt ist, erfolgt die Aktivierung der gesteigerten Grafikleistung automatisch.

Neel Bedekar, Technikchef bei Meta, weist zudem darauf hin, dass die Entwickler von der zusätzlichen Grafikperformance auch dezidiert Gebrauch machen müssen. Die Nutzerinnen und Nutzer dürften mit der Aktivierung des Boosts alleine also offenbar auch nichts bewirken.

Nicht zuletzt sollte man bedenken, dass Meta die GPU anfangs eigentlich nicht ohne Grund heruntergetaktet hat. Denn durch den "sparsameren" Betrieb konnte eine einigermaßen akzeptable Akkulaufzeit und Wärmeentwicklung des Geräts erzielt werden. Dreht man den Grafikregler wieder auf, könnte sich das wieder dementsprechend negativ auf diese Eigenschaften der VR-Brille auswirken. (bbr, 22.12.2022)