Foto: Wolfgang Thaler

Wien – Andreas Fleck wird der neue künstlerische Leiter von WUK performing arts, wie am Dienstag bekannt wurde. Ab Mai 2023 übernimmt der stark mit der Wiener Tanz- und Performance-Szene vertraute und aktuell am Schauspielhaus Wien beschäftigte Dramaturg die künstlerische Programmierung des Werkstätten- und Kulturhaus (WUK). Das Programm von WUK performing arts umfasst zeitgenössische, performative und darstellende Kunstformen. Fleck folgt somit auf Esther Holland-Merten, die die Abteilung seit 2017 leitet und ab der kommenden Saison als künstlerische Leiterin ins Werk X wechselt.

Vincent Abbrederis, zuständiger WUK-Geschäftsleiter, begründete die Entscheidung folgendermaßen: "Andreas Fleck bringt organisatorisches Know-How in der Produktion, künstlerisches Gespür und inhaltliche Trittsicherheit als Dramaturg mit. Er kennt das WUK außerdem seit vielen Jahren als Veranstalter und Besucher. Ich freue mich, dass er die Zukunft des Hauses mit seiner Vision für die Performance-Sparte bestens ergänzen und mitgestalten wird."

Nachhaltigkeit auf der Bühne

Fleck, 1985 in Graz geboren, wirkt seit 2020 als freischaffender Dramaturg an zahlreichen Produktionen mit, unter anderem an dem mit dem Nestroy-Preis ausgezeichneten Nesterval-Stück "Der Kreisky-Test" im brut. Ebendort war er bis 2017 als Produktionsleiter tätig. Außerdem steht er als Obmann der Fearleaders Vienna seit 2016 jährlich selbst auf der WUK-Bühne. Fleck studierte Comparative Dramaturgy and Performance Research an der Goethe-Universität Frankfurt sowie der Université libre de Bruxelles und Theater-, Film- und Medienwissenschaften an der Universität Wien.

"Nachhaltig Theater zu produzieren ist im internationalen Touring- und Gastspielbusiness zur großen Herausforderung für Theaterschaffende geworden. Ich möchte mich diesen Fragen auf struktureller, aber auch künstlerischer Ebene annehmen", so der designierte Leiter. "Gemeinsam mit lokalen Künstler_innen und Kollektiven der Wiener Performance-Szene möchte ich an nachhaltigen Probe- und Produktionsbedingungen arbeiten und im Austausch mit Aktivist_innen an einer solidarischen Zukunft mitwirken. Dafür ist das WUK die optimale innerstädtische, unabhängige und widerständige Institution." (red, 10.1.2023)