Ohne Ärzte keine Rettung: Österreich geht das Gesundheitspersonal aus.
Foto: Christian Fischer

Die Ärzte gehen uns aus, die Pflegerinnen gehen aus, die Lehrer gehen aus, die Straßenbahnfahrer gehen aus, kurzum, das Land verwahrlost gemütlich vor sich hin und kein Mensch kann etwas dafür, die Politik am allerwenigsten. Wer zynisch behauptet, dass man für das Geld, das die Kurz-Regierung für ihre Message Control ausgab, ein halbes Bataillon Lehrer hätte ausbilden können, ist ein Miesmacher und versteht nichts von den hohen Anforderungen politischer Kommunikation.

Woher nehmen und nicht stehlen?

Ersatzarbeitskräfte würden also dringend gebraucht, aber woher nehmen und nicht stehlen? Bei den Ärzten macht sich der Mangel besonders ungut bemerkbar, weil die Granderwassertherapie bei der rheumatoiden Athritis weniger bringt, als man sich erhofft hatte, und es mit der Eigenbehandlung des Leberkarzinoms ebenfalls hapert.

Zwei Verbesserungsvorschläge. Möglichkeit Eins: Das Angebot an privaten Medizinunis ausweiten. Hier wäre viel Gutes zu erwarten, denn sicher sind etliche dieser Hochschulen in der Lage, Pulmologen auszubilden, die bereits nach dem vierten Semester wissen, wo sich die Lunge befindet.

Möglichkeit zwei: Hier zeigt der Volksmund einen Weg, indem er in scherzhaften Wortbildungen ("Seelenklempner", "Pappenschlosser" etc.) auf die Nähe von handwerklichen und medizinischen Verrichtungen hinweist. Wieso sollte sich nicht ein Schlosser gelegentlich ein Zubrot verdienen dürfen, indem er einem überlasteten Zahnarzt mit Schraubenzieher oder Schleifpapier zur Hand geht? Eine Maßnahme, die den Arbeitsmarkt entlasten würde.

Hilfsprofessorenfür Oberstufler

Bei den Lehrern ist die Mangelbehebung nicht so pressant. Es gibt immer noch genug von diesen Besserwissern, die nur bis Dienstag Mittag arbeiten und sofort hysterisch werden, wenn von 36 Schülern in der Klasse 33 eine andere Muttersprache sprechen als Deutsch. Außerdem geht es in der Schule ja eh nur um Kinder (keine Wählerstimmen), und Bildung wird generell überschätzt.

Also einfach ein paar talentierte Oberstufenschüler zusammenfangen und sie in einem Zweitageskurs zu Hilfsprofessoren ausbilden. Was die Kleinen dann immer noch nicht wissen, können sie sich auf Google zusammensuchen. Ist billiger, und es bleibt mehr Geld für die wichtigen Dinge, wie Bodenversiegelung, Autobahnbau und Message Control natürlich. (14.1.2023)