Eigentlich wären sie genießbar – und landen dennoch tagtäglich im Müll. Die Verschwendung von Lebensmitteln ist auch in Zeiten massiver Teuerung ein Thema.

Viele Tausend Tonnen genießbare Lebensmittel landen unnötig in der Müllverbrennung.
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Der Großteil davon entfällt auf private Haushalte, die Einkäufe schlecht planen. Dafür muss sich jede und jeder selbst an der Nase nehmen. Doch ein großer Faktor ist Nahrung, die Supermärkte wegschmeißen, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten wurde. Schätzungen der letzten Jahre nennen verschiedenste Zahlen, sie alle kommen aber zu dem Ergebnis, dass viele Tausend Tonnen an genießbaren Lebensmitteln unnötig in der Müllverbrennung landen.

Gleichzeitig müssen jene, die Essen aus dem Müll suchen – auch als "Dumpstern" bekannt –, mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Müll ist nicht ohne Besitzer. Daher müssen sie befürchten, wegen Diebstahls belangt zu werden.

Das sollte nicht so sein. Langfristig wird es mehr brauchen als eine Legalisierung des Dumpsterns, wie es aktuell in Deutschland diskutiert wird. Etwa müssten Supermärkte zum Spenden abgelaufener Lebensmittel verpflichtet werden. Das Mindesthaltbarkeitsdatum muss neu eruiert werden sowie die Frage diskutiert, wer haftet, wenn es überschritten wird.

Doch das sind komplizierte Vorhaben, die teils auch Entscheidungen auf EU-Ebene voraussetzen. Wäre Dumpstern in gewerblichem Müll straffrei, so könnte die Regierung jetzt schon verhindern, dass Nahrung zu Asche wird. (Muzayen Al-Youssef, 19.1.2023)