Was ist eigentlich aus dem T-Shirt geworden, das Heinz-Christian Strache damals in der Finca auf Ibiza getragen hat? Das graue, in das gewandet er die "Oligarchennichte" einstricken wollte?

Katharina und Karl Nehammer am Wiener Philharmonikerball.
Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wollte er das Teil, das er später wenig selbstreflektiv als das "peinlichstes Stück von Ibiza" bezeichnete, nicht für einen guten Zweck versteigern? Versprochen hat er es, aber vielleicht ging die Idee in der Hitze seiner Verfahren verschütt.

Oder hat er den Erlös für sich selbst gebraucht angesichts seiner klammen Finanzlage, die er in einem Spendenaufruf in eigener Sache eingestand? Sei es, wie es sei – die Idee mit dem Versteigern macht jedenfalls Schule.

Nehmen Sie die Frau und engste Beraterin des Bundeskanzlers. Das Paar gab jüngst einem noblen Ball die Ehre. Sie habe sich von einem bekannten Designer "in eine mitternachtsblaue Robe hüllen lassen", berichtete Österreich. Und: Das "Charity-Kleid" werde nach dem Ball für einen guten Zweck versteigert. Das ist einmal eine gute Nachricht.

Bleibt zu hoffen, dass es mit der Ausführung des guten Vorsatzes bei der Mitternachtsblauen schneller geht als bei Straches Leiberl. Und vielleicht gibt es dann viele Nachahmerinnen oder Nachahmer, die Ballsaison dauert ja noch, und da wäre einiges an Erlöspotenzial drin (Opernball!).

Notfalls geht’s aber auch ohne Ballrobe und ohne Auktion. Die Hilfsorganisationen suchen gerade warme Sachen für Obdachlose und andere arme Menschen. (Renate Graber, 25.1.2023)