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Glücklich im Job? Dann empfinden Sie höchstwahrscheinlich einen Sinn und haben ein funktionierendes Miteinander im Team.
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Wer kein Glück in der Arbeit findet, wird schnell wieder kündigen. Dieses Problem ist für Unternehmen heute allgegenwärtig. Denn es herrscht überall ein Ringen um Talente, jeder Arbeitgeber muss beweisen, dass es sich lohnt, bei ihm zu bleiben. Was es alles braucht, außer gutes Gehalt und gratis Kaffee und Obst (funktioniert leider wirklich nicht mehr), wurde im Work-Happiness-Report 2023 vom Workmanagement-Tool awork, zusammen mit der "Happiness and Work" Akademie und dem Marktforschungsunternehmen Appinio, untersucht.

Dazu befragten sie mehr als 1.000 Personen, die in einem Bürojob tätig sind und in einem Team arbeiten. Das Durchschnittsalter betrug 40,7 Jahre. Erforscht wurde, was genau bei den Befragten "Arbeitsglück" auslöst – also einen Zustand, in dem häufig positive Emotionen während des Arbeitens empfunden werden. 71 Prozent der Teilnehmenden gaben an, für mehr Arbeitsglück auch auf einen Anteil ihres Gehalts zu verzichten. Rund 20 Prozent ihres Gehalts würden die Befragten im Durchschnitt abgeben, um dafür glücklicher zu sein.

Auch Studien mit jungen Arbeitnehmern, den Millennials oder der Generation Z, zeigen: Viel Geld im Job ist für viele nicht mehr so erstrebenswert wie das Glücksempfinden bei dem, was man tut. Vor allem drei Faktoren benötigen Menschen heute, um sich wohlzufühlen und nicht kündigen zu wollen:

  • Ein übergeordnetes Ziel haben Ein Sinnempfinden im Job macht glücklicher. Denn den ganzen Tag herumzusitzen und das Gefühl zu haben, etwas Sinnloses zu tun, ist eine Sache, die sich wohl am schlimmsten auf die Motivation von Angestellten auswirkt. Sinn und Glück hängen direkt zusammen. Für den einen ist es das Gefühl, mit der eigenen Arbeit zum Wohl anderer Menschen beizutragen, für den anderen ist es, nachhaltig zur Verbesserung der Welt beizusteuern.

  • Die persönlichen Stärken einsetzen Die meisten Menschen haben im Job das Bedürfnis, sich selbst zu verwirklichen. Kaum jemand möchte nicht das tun, was ihm oder ihr gut liegt und für das die Person ein Verständnis hat. Wer seine persönlichen Fähigkeiten und Kenntnisse richtig einsetzt, fühlt sich wie ein wichtiger Teil des Teams. Eigene Ideen einbringen zu können, die Möglichkeit zu haben, sich weiterzubilden oder zu entwickeln, ist wesentlich, damit sich Mitarbeiter gesehen und wertgeschätzt fühlen. So können sie Stolz entwickeln und daraus wiederum Glück.

  • Zusammen statt gegeneinander Nicht nur im privaten Kontext, auch im Beruf wollen viele Menschen Teil einer Gemeinschaft sein und sich austauschen. Meist entsteht dann ein Gefühl von Gemeinschaft, wenn man sich im Unternehmen gesehen und zugehörig fühlt. Dieses Gefühl kann vor allem dann gedeihen, wenn sich Teammitglieder gegenseitig unterstützen, respektvoll miteinander umgehen und Vertrauen bilden. Stressige Situation gemeinsam zu meistern gibt dann auch mehr Kraft, als das Gefühl zu haben, man sei alleine mit Arbeitsproblemen.

Wenn Unternehmen diese drei Faktoren für ihre Mitarbeiter fördern, kann also eine intrinsische Motivation entstehen – die Lust am Arbeiten durch das eigene Empfinden wie Spaß, Freude oder Spannung.

In der Studie haben die Untersuchenden dazu definiert, wie Unternehmen diese drei Faktoren bei Angestellten erreichen können. Vor allem die Möglichkeit bieten, aktiv mitzugestalten und Raum für unterschiedliche Ideen zu lassen, kann Motivation auslösen. Dazu zählt auch, eigenen Projekten von Mitarbeitern Raum und Zeit zu geben und sie bei der Umsetzung zu unterstützen. Trainings, Konferenzen und Coachings, die gezielt die Inspiration und Weiterentwicklung fördern, können auch helfen, Mitarbeiter zu binden.

Nicht zuletzt ziehen die Studienautoren aber auch das Fazit: Arbeit und Leben muss vereinbar sein. 63 Prozent der Gründe, warum Beruf und Freizeit nicht gut vereinbar sind, hängen bei den Befragten mit der Arbeitszeit zusammen. Neben der Professionalität im Team auch Verständnis für private Konflikte aufzubringen kann Vertrauen bilden. (red, 3.2.2023)