Die Rettungsarbeiten in Syrien und der Türkei dauern an, bis dato werden 28.000 Erdbebenopfer beklagt.

Foto: APA/AFP/KARIM SAHIB

Die dramatische Lage nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien hat weltweit Gefühle von Betroffenheit ausgelöst. Und während es durchaus gute Möglichkeiten zum Spenden gibt, nutzen auch Cyberkriminelle die Lage aus, um mit gefälschten Websites, Emails und Aufrufen via Social Media den guten Willen ihrer Opfer auszunutzen. Davor warnt Watchlist Internet in einem aktuellen Blogposting.

Fake-Spendenaufrufe via Twitter

Insbesondere auf Elon Musks Social Network Twitter tauchten demnach zuletzt zahlreiche Fake-Spendenaufrufe auf. Bei Watchlist Internet geht man aber davon aus, dass diese Betrugsmasche auch auf anderen Sozialen Netzwerken, wie etwa Facebook oder Instagram, praktiziert wird.

Dabei gibt es unterschiedliche Vorgangsweisen. In manchen Fällen geben sich die Kriminellen als Organisationen aus, die Spenden sammeln. Teilweise handelt es sich dabei um erfundene Organisationen, in anderen Fällen werden bestehende Organisationen nachgeahmt. Oft verlinken die Betrüger dabei auf den etablierten Payment-Dienstleister Paypal, was zusätzlich Vertrauenswürdigkeit suggerieren soll.

In anderen Fällen rufen angeblich Einzelpersonen zum Spenden auf. Dabei wird oft direkt im Posting eine Wallet-Adresse genannt, an die Kryptowährungen überwiesen werden sollen. So soll das Geld schnell und anonym übermittelt werden. Oft nutzen die Betrüger die Reichweite berühmter Personen, um direkt unter ihren Tweets Kommentare zu posten.

Betrügerische Websites

Andere Betrüger haben gar eigene Websites eingerichtet, auf denen zum Spenden aufgerufen wird – auch hier landet das Geld direkt in den Händen der Kriminellen. Insgesamt wurden bei der Recherche über 50 neu registrierte Domains gefunden, welche wohl zu gefälschten Spenden-Websites führen sollen, viele dieser Websites sind aber entweder noch nicht online oder schon wieder offline.

Explizit gewarnt wird jedenfalls vor diesen Websites:

  • donateturkey.world
  • earthquaketurkey.world
  • help-turkey.org
  • helpturkey.world
  • helpturkeyandsyria.life
  • turkeydonate.world
  • turkey-fund.com
  • turkeyhelp.world
  • turkeystrong.org
  • wladimirfoundation.co

Betrügerische Emails

Bereits 24 Stunden nach der Naturkatastrophe hat das Sicherheitsunternehmen Bitdefender erste Emails mit betrügerischer Absicht entdeckt. Diese werden angeblich im Namen von UNICEF oder einer ukrainischen Organisation namens "Wladimir Foundation" verschickt.

Auch hier sollen angeblich Spenden gesammelt werden, das Geld landet aber direkt bei den Betrügern, in vielen Fällen werden auch hier Wallet-Adressen zur Übermittlung von Kryptowährungen angegeben.

Schutz vor Spendenbetrug

Der Schutz vor Spendenbetrug gestaltet sich im Grunde recht simpel: In jedem Fall sollte geprüft werden, wer hinter dem jeweiligen Posting, der Email oder der Website steckt. Auch sollte man Überweisungen an Krypto-Wallets nur durchführen, wenn man sich mit dem Thema auskennt und weiß, wer dahinter steckt. Auf der sicheren Seite ist ohnehin, wer an eine jener Organisationen spendet, die sich unter spendeninfo.at finden. (red, 12.2.2022)