Die Art der Tierhaltung gehört stark verbessert und im Supermarkt wie beim Wirt verbindlich ausgewiesen.

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Neigt sich die Ära des exzessiven Fleischkonsums ihrem Ende zu? Hoch an der Zeit dafür wäre es: Viehhaltung ist ein Klimakiller. Zu viel Fleisch auf dem Teller schadet der Gesundheit. Massentierhaltung und Tierleid sind untrennbar miteinander verbunden. Realistisch ist der zunehmende Verzicht auf Burger, Schnitzel und Hendl jedoch nicht, auch wenn Fleischersatz in Wohlstandsgesellschaften in vieler Munde ist.

Wichtiges Statement, keine Rettung

Vegane Ernährung ist ein wichtiges Statement. Die Welt retten wird sie so schnell nicht. Dafür wächst der Hunger nach Fleisch in Schwellenländern zu stark. Pflanzliche Proteine boomen – aber nur auf niedrigem Niveau. Wer es sich in aufstrebenden Märkten wie China leisten kann, isst lieber Fleisch. Auch die Liebe zu Haustieren schwindet nicht. Katz und Hund zu Vegetariern zu machen wäre wohl gegen ihre Natur.

Menschen werden Tiere also weiter töten und verzehren. Eine Wende in der Fleischbranche kann allein über neue wirtschaftliche Regeln gelingen. Die wichtigste ist Kostenwahrheit.

Art der Tierhaltung

Fleischpreise müssen ökologische und soziale Folgen der Industrie dahinter abbilden. Subventionen und billige Futtermittelimporte dürfen diese nicht zulasten pflanzlicher Alternativen künstlich niedrig halten. Die Art der Tierhaltung gehört stark verbessert und im Supermarkt wie beim Wirt verbindlich ausgewiesen. Der Staat muss bei öffentlicher Lebensmittelbeschaffung Vorbild sein. Alles andere ist Kosmetik. (Verena Kainrath, 20.2.2023)