Inspiriert: Julian Rachlin.

Foto: Robert Newald

Wien – Standing Ovations schon beim Betreten der Bühne – die bekommen Weltstars, langgediente Ausnahmekünstler, legendäre Musikerinnen. Und seit dieser Woche auch das ORF Radio-Symphonieorchester, etwa im Konzerthaus bei seinem ersten Auftritt, seit es sich wieder von Sparplänen betroffen sieht.

Konzerthaus-Intendant Matthias Naske, an mehreren Stellen von spontanem Applaus unterbrochen, lobte die Qualität des Klangkörpers, nannte einige markante Zahlen (im Konzerthaus: 628 Auftritte, 103 Uraufführungen und 98 österreichische Erstaufführungen), empfahl, die Petition "SOS RSO" zu unterschreiben und Konzerte des RSO zu besuchen.

In Bestform

Als ob es vom Damoklesschwert der Einsparung noch beflügelt worden wäre, präsentierte sich das RSO unter der inspirierten, souveränen Leitung von Julian Rachlin in Bestform. Im Programmmittelpunkt: Antonín Dvořáks Cellokonzert mit Julia Hagen als fulminanter Solistin im Rahmen des Förderprogramms Great Talent. Neben einer Mussorgski-Miniatur profilierte sich das Orchester vor allem mit Alexander Glasunows Ballett Die Jahreszeiten, einer Erstaufführung im Konzerthaus, brillant gespielt, nicht nur von den vielen meisterhaften Solisten.

"RSO muss bleiben!", stand auf einem im Saal hochgehaltenen Transparent. Die Petition "SOS RSO" auf der Plattform Mein #Aufstehn hatte am Freitag über 60.000 Unterschriften. (daen, 24.2.2023)