Die Shootingstars Verena Altenberger und Thomas Prenn spielen in "Sterne unter der Stadt" ein tragisches Liebespaar.

Interspot Film / Christoph Tanhoffer

"Tár"

Eine Dirigentin auf Abwegen porträtiert Todd Fields im sechsfach oscarnominierten Tár. Lydia Tár (Cate Blanchett) ist Chefdirigentin der Berliner Philharmoniker, ihr Lehrmeister war Leonard Bernstein, ihr Herz hängt an Gustav Mahler, ihr Begehren richtet sich auf junge Musikerinnen. Aufgrund dieser nicht mehr zeitgemäßen Passionen gerät die perfekte Karriere aus den Fugen: Eine frühere Elevin kann die Liebe zu Tár nicht einfach abschütteln, eine junge russische Cellistin stellt ihre Ehe zur ersten Violine Sharon (Nina Hoss) und zum Orchester auf die Probe, und Társ Vorliebe für "alte weiße" Komponisten stößt bei der neuen Generation nicht mehr auf Applaus. Ein nervenaufreibender Klassikthriller und großes Kino. (diva) Im Kino

Bewertung 5 von 5

Universal Pictures Australia

"Sonne und Beton"

Eine Jugend inmitten von Armut und Gewalt in der Berliner Gropiusstadt: Der deutsche Comedian Felix Lobrecht hat seine Erinnerungen in dem Roman Sonne und Beton verarbeitet. Nun von David Wnendt verfilmt, handelt die Geschichte von Lukas, Gino, Julius und Sanchez. Vor ihnen liegt ein langer Sommer ohne das nötige Kleingeld für Clubbing oder Schwimmbad. Daher planen sie, die neuen Computer an ihrer Schule zu stehlen. Wnendt und Lobrecht gelingt es, die Geschichte mit der richtigen Prise Humor zu erzählen. Dank der sympathischen Hauptdarsteller fühlt man sich zu keinem Zeitpunkt wie in einem überspitzten Sozialdrama. Der Dreh in der Gropiusstadt verpasst dem Film zudem die nötige Authentizität. (sgo) Im Kino

Bewertung 4 von 5

Constantin Film

"Sterne unter der Stadt"

Endlich ist das Geheimnis um Verena Altenbergers Kurzhaarschnitt in ihrer letztjährigen Rolle der Buhlschaft gelüftet, der absurderweise so manche Gemüter erhitzte. In Chris Raibers Kinodebüt Sterne unter der Stadt spielt sie eine krebskranke Liebende. Ihr Gegenpart wird von Thomas Prenn verkörpert, der mit Hochwald und Große Freiheit in den letzten Jahren seinen Durchbruch erlebte. In Raibers Romanze ist er eine Art männliche Amélie Poulain mit Vorliebe für Westernfilme, der sich in die Hutverkäuferin verliebt und sie mit seinen Marotten bezaubert. Die hübsch in Blau und Gelb gehaltene Kulisse ist die Wiener U-Bahn. Ein aus der Zeit gefallenes Märchen, das sich nicht ganz traut, eines zu sein. (diva) Im Kino

Bewertung 3 von 5

Filmladen Filmverleih

"Komm mit mir in ..."

... das Cinema – Die Gregors". Manchmal ist das Thema schon genug, um eine Dokumentation sehenswert zu machen. Alice Agneskirchners Porträt der deutschen Kinourgesteine Erika und Ulrich Gregor gehört dazu. Die Gregors gründeten 1970 das "Forum" auf der Berlinale und das Berliner Arsenal-Kino. Orte, an denen bis heute der Cinéphilie gehuldigt wird. Cinéphilie, die Liebe zum Kino, konnte auch zur Obsession mit blinden Flecken werden, wie Ideologiekritik und Feminismus aufdeckten. Doch die Kinoliebe der Gregors hat eine sozialpolitische Schlagseite und ist dezidiert sinnstiftend, das sieht man, wenn man der draufgängerischen Erika und dem zögerlichen Ulrich lauscht. (diva) Im Metrokino Filmarchiv Austria, 3. und 5. März

Bewertung 5 von 5

KinoCheck Indie