Was guckst du? "The Banshees of Inisherin" kann man ab 16. März mit dem Nonstop Kinoabo in den österreichischen Programmkinos sehen.

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Jetzt ist es endlich da. Das, worauf sich die alpenländischen Kinofreunde und -freundinnen schon seit dem Herbst freuten, als erste Berichte über ein Abomodell für die Programmkinos auftauchten. In den Niederlanden wurde bereits vor 14 Jahren ein Kinoabo eingeführt. Das Resultat: jüngeres Publikum, vollere Säle, sogar Kinoneugründungen.

Martin Kitzberger, Geschäftsführer des österreichischen Modells Nonstop Kinoabo, kennt das Abosystem aus den Niederlanden. Nie zuvor sei er so oft im Kino gewesen wie dort, erzählt er im Gespräch mit dem STANDARD. Für die österreichischen Programmkinos, die sich von den Publikumseinbußen während der Pandemie noch nicht ganz erholt haben, wünschen sich Kitzberger und die Geschäftsführerin des Stadtkinos, Wiktoria Pelzer, einen ähnlich positiven Effekt. Das Kinosterben gab es zwar bereits vor der Pandemie, aber gerade jetzt brauche es neue Ideen, so Pelzer.

Wunderwaffe Kinoabo

Was wie eine Wunderwaffe klingt, war harte Verhandlungsarbeit. Vor zwei Jahren begannen die ersten Gespräche mit Kinos und Filmverleihen in ganz Österreich. Es galt, beide Parteien von der Chance zu überzeugen, die das Abo mit sich bringt. 18 Kinos konnten gewonnen werden, doch im allerletzten Moment ist ein großer Verleih abgesprungen. Die Filme von Universal werden zum Abo-Start am 16. März nicht im Abo inkludiert sein, ebenso wie manche Sonderveranstaltung.

Generell seien aber, so das Nonstop-Team, 95 Prozent des Kinoprogramms zugänglich. Der oscarnominierte Film The Banshees of Inisherin etwa zählt dazu ebenso wie die Skischuldoku Stams. Jedenfalls eine große Vielfalt im insgesamt starken Filmjahrgang 2022/2023.

Lohnt es sich für Nicht-Wiener?

Aber lohnt sich das Abo auch für nicht in Wien lebende Kinoconnaisseure? "Ja, auf jeden Fall", sind sich Pelzer und Kitzberger sicher. "Es nehmen Kinos in Linz, Freistadt, Krems, Salzburg, Graz und Innsbruck teil. Insbesondere Studierende sind oft zwischen den Städten unterwegs, können also im Heimatort und im Studienort ins Kino gehen. Wir Kinos wachsen auch immer mehr zusammen – und sind in größerem Austausch." Wie in den Niederlanden wird auch hierzulande damit gerechnet, dass der Pool der teilnehmenden Kinos und Verleihe noch wächst.

Für knapp über 20 Euro monatlich stehen einem künftig zahlreiche Programmkinos offen. Dass das Kino wieder stärker in den Lebensmittelpunkt rückt und auch eine neue Generation Zugang zur "siebten Kunst" findet, ist die Hoffnung, die sich an Nonstop knüpft. Was gäbe es Schöneres? (Valerie Dirk, 9.3.2023)