Der Kollege Marcus Wadsak hatte mit seiner Wetterprognose in der ZiB 1 am Freitagabend recht: "Der Osten könnte weitgehend trocken davonkommen." So war es, ein paar Tropfen da und dort. Ein Freund, der am Samstag in seinem Garten im Weinviertel einen Fasan fotografierte, der sich ausgiebig aus einem für die durstigen Tiere bereitgestellten Wasserkübel labte, gibt angesichts der Wadsak’schen Formulierung noch Tage danach Verbalinjurien und Verwünschungen, in denen das Wort "Wetterfrosch" variiert wird, von sich.

Irritiert mit einer Wetterprognose: der an sich über jeden Zweifel erhabene ORF-Wettermann Marcus Wadsak.
Foto: ORF / Thomas Ramstorfer

Der Meteorologe Wadsak, Autor eines Buchs über Klimawandel, ist über jeden Zweifel erhaben. Seine Wortwahl, die ehrlich gesagt auch die Autorin des Einserkastls aus dem TV-Sessel hob, dürfte genetisch – na ja, sagen wir kulturell – ganz tief in uns angelegt sein. Wenn’s am Wochenende "schön" ist, freut sich der arbeitende Mensch. Noch fahren wir nicht, wie manche Nahost-Touris, extra wohin, wo es überdurchschnittlich viel regnet.

Es muss erst, haha, einsickern, dass schlechtes Wetter gutes ist (außer es ist extrem, eh klar). Wobei man sich fragt, ob es denn, wie soeben, immer gleich mit einem Temperatursturz einhergehen muss, der einem unbekleidete hervorstehende Körperteile abfrieren lässt. Kann es nicht einfach einmal eine Woche angenehm temperiert vor sich hin pritscheln? Wir schwören hoch und heilig: Dann hören wir auf, uns im März über 20 Grad am Wochenende zu freuen. (Gudrun Harrer, 28.3.2023)