Die Funke-Gruppe will die Vorwürfe gegen die "Kronen Zeitung" "gründlich aufarbeiten.

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Wien – Nun meldet sich auch "Krone"-Eigentümer Funke in der Causa Dichand zu Wort. Das Essener Medienhaus ist maßgeblich an der "Krone" beteiligt. Die Gesellschafter streiten seit Jahrzehnten vor Gericht um jährlich garantierte Gewinne. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt wegen Inseraten in "Heute" und "Krone" gegen die ÖVP, Sebastian Kurz und das Ehepaar Dichand.

Funke zu den Ermittlungen der WKStA: "Zu einem schwebenden Verfahren äußern wir uns nicht. Und selbstverständlich gilt auch in diesem Fall die Unschuldsvermutung. Grundsätzlich stellen wir aber fest, dass wir jede Form der Einflussnahme auf die redaktionelle Berichterstattung strikt ablehnen", heißt es auf STANDARD-Anfrage an den Konzern.

An der "Kronen Zeitung" halten je 50 Prozent einerseits die Gründerfamilie Dichand und andererseits die deutsche Funke-Gruppe, seit Ende 2019 mit dem österreichischen Immobilienmilliardär René Benko als Partner bei den österreichischen Funke-Beteiligungen "Krone" und "Kurier" an Bord.

"Unsere Journalisten sind ausschließlich der Wahrheitssuche verpflichtet"

"Eine Gefälligkeitsberichterstattung gegen Anzeigenschaltung darf es niemals geben", heißt es weiter. "Unsere Journalisten sind ausschließlich der Wahrheitssuche verpflichtet. Wir tragen dafür Sorge, dass die Vorwürfe gegenüber unserem Mitgesellschafter gründlich aufgearbeitet werden."

Funke streitet seit Jahren über Vorrechte für die Familie Dichand, die noch "Krone"-Gründer Hans Dichand 1987 beim Einstieg der Funke-Gruppe – damals noch WAZ – ausverhandelt hat. Laut Vertrag sind jährliche Gewinne an die Dichands in hoher einstelliger Millionenhöhe garantiert. Wenn die "Krone" sie nicht abwirft, müssen die Mitgesellschafter einspringen und diesen Gewinn überweisen.

Die "Kronen Zeitung" und der "Kurier" – er gehört zu fast 51 Prozent Raiffeisen und zu rund 49 Prozent Funke/Benko – betreiben mit der Mediaprint gemeinsam den größten österreichischen Zeitungsverlagskonzern.

Die TX Group, die mit 25 Prozent an der AHVV Verlags GmbH und mit 51 Prozent an heute.at beteiligt ist, bestätigt die Durchsuchungen und verweist auf "Heute" und Eva Dichand. (red, 4.4.2023)