Zum Glück gibt es die Society- und Gesellschaftsreporter. Sie transportieren die Denkungsart derer von oben zu jenen von unten, was ganz spannend sein kann. So verdanken wir der Arbeit des VIP-Beobachters eines Privatsenders das Wissen, wie man einen "Shitstorm im Netz" gut übersteht.

Die Kanzler-Ehefrau und der Wiener ÖVP-Chef bei "Heinzl und die VIPs".
Foto: ATV

Keine Geringere als die Kanzler-Ehefrau – laut Österreich "Style-Queen und Society-Liebling" – gab bei einer Lokaleröffnung Tipps, wie mit derlei Unbilden umzugehen sei. Die nach eigenem Bekunden "total fröhliche Kanzler-Gattin" ließ wissen, dass es "in der Öffentlichkeit immer ein gewisses Bild von einer Frau" gebe und es gelte, aus diesem herauszutreten und eine neue Berufung zu finden.

"'Herz, Hirn und Leidenschaft bringen dich weiter.'"

Unerwähnt blieb, dass die Beratungstätigkeit der Frau für ihren Mann nicht nur im Netz auf wenig Begeisterung gestoßen war und wo denn ihre Berufung jetzt liegt. Aber dafür gab sie folgenden guten Rat: "Herz, Hirn und Leidenschaft bringen dich weiter."

Das weiß nun auch der Mann, der bei der Verkündigung dieser Erkenntnis neben ihr stand: der Wiener ÖVP-Chef, der jüngst mit seinem Wissen über Marktstandlernationalitäten und das gefährliche Wien aufgefallen ist. Sein Tipp zum Umgang mit Shitstorms zeugt zwar weniger von Herz und Hirn, dafür aber von viel Leidenschaft: "Je aufgeregter die Reaktion in den sozialen Medien, desto eher spürt man, dass man genau den Punkt getroffen hat." Sehr herzig. (Renate Graber, 5.4.2023)