Die Reaktion unseres Feiertagsdienstes auf die aktuelle Musk-Aktion.

Foto: Paramount Pictures

Manchmal sitzen Journalistinnen und Journalisten länger vor dem
Bildschirm und starren gegen die beängstigend weiße Eingabemaske: Wie soll ich in diesen Artikel richtig einsteigen? Darauf hinweisen, dass Elon Musk in seiner Jugend ein Opfer von Mobbing war? Erklären, dass sein Unternehmen Twitter offensichtlich ein Fehlkauf war und er mit wirtschaftlichen Problemen kämpft? Betonen, dass auch schlechte Publicity gute Publicity ist und dieser Mann schlichtweg verzweifelt zu sein scheint? Selbst auf sein Niveau hinabsteigen und ebenfalls einen pubertären Witz ablassen?

VIDEO: Elon Musks Twitter-Übernahme, ein Drama in sechs Akten.
DER STANDARD

Ach was. Ich sage es einfach geradeheraus.

Auf dem Logo des Twitter-Hauptquartiers steht nun nicht mehr "Twitter", sondern "Titter". Elon Musk, einer der reichsten Menschen der Welt, ließ das "w" weiß übermalen. Das musste er so machen, weil sein Vermieter ihm verboten hatte, das "w" komplett zu entfernen. Damit sei das "Problem gelöst", schreibt der Nicht-mehr-ganz-so-Neo-Eigentümer in einem Tweet.

Die Reaktionen unter dem Tweet fallen gemischt aus. Viele der noch immer existierenden Musk-Fans amüsieren sich über den Scherz, andere bezeichnen das Verhalten schlicht als "armselig".

Zuvor hatte unter anderem der Unternehmer William LeGate bemerkt, dass Twitter das "W" im Logo verdeckt hatte. Er bezeichnete dies als einen "beeindruckenden Akt der Reife".

Neben dem offensichtlichen PR-Gag könnten auch Streitigkeiten mit dem Vermieter, SRI Nine Market Square LLC, ein Grund für die Aktion sein. Denn dieser hatte Musk Anfang des Jahres geklagt, weil er für Dezember und Jänner Miete in Höhe von 3,4 Millionen Dollar nicht gezahlt haben soll.

Auch an anderer Stelle tritt Musk bei Twitter auf die Sparbremse. So wollte er im März die Rechnungen für den Cloud-Dienst von Amazon nicht bezahlen und versuchte, Angestellten die Zimmerpflanzen zu verkaufen. Auch an Reinigungsservices wurde gespart, weshalb sich laut Medienberichten im New Yorker Büro inzwischen Kakerlaken ausbreiten. (stm, 10.4.2023)