Mit dem milliardenschweren Crash der Kryptobörse FTX im vergangenen November sahen viele das Todesurteil der Branche besiegelt. Aber einmal mehr haben sich die Schwarzmaler getäuscht. Vor allem Bitcoin und Ethereum feiern gerade ein Comeback.

Bitcoin kann digitales Gold werden.
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Diese Entwicklung ist kein Freibrief für die Rückkehr zu früheren Missständen. Die wilden Betrugsfälle, die in den vergangenen Monaten aufgeflogen sind und hohe Verluste verursacht haben, sind nicht vergessen. Gerade deshalb kam es zu einer Marktbereinigung – und die war vermutlich nicht die letzte. Heute ist es vielen klar, dass diese Branche strengere Regeln braucht, um allzu undurchsichtige Strukturen zu vermeiden. Aber das ist kein Grund, den ganzen Sektor zu verdammen. Verbrechen begehen Menschen, nicht die Blockchain. Und niemand ist gezwungen, in Kryptowährungen zu investieren.

Ob sich Bitcoin je als Zahlungsmittel durchsetzen, bleibt offen. Aber seit einer technischen Erweiterung funktionieren Zahlungen sogar schnell.

Ein anderes Argument gegen Krypto ist die hohe Volatilität. Ja, der Bitcoin-Kurs schwankt viel mehr als jener von Gold – dessen Wert ebenfalls eine Glaubenssache ist. Aber die Geschichte des Edelmetalls reicht tausende Jahre zurück, die von Bitcoin nicht einmal zwanzig. Diese Technologie steht erst am Anfang – und hat noch Zeit, wie Gold zu glänzen. (Andreas Danzer, 15.4.2023)