Die Staaten können die Klimaziele nicht erreichen, wenn Kohle, Erdöl und Erdgas weiterhin eine so große Rolle im Energiemix spielen.

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Am Wochenende verhandelten die G7-Industriestaaten in Japan, wie sie in ihrer Energie- und Klimapolitik weiter vorgehen wollen. Dabei gelang ein zumindest symbolisch wichtiger Durchbruch: Die Staaten einigten sich zum ersten Mal darauf, aus fossilen Brennstoffen auszusteigen. Auf so hoher Ebene wurde diese Zusage nie zuvor erreicht, auf der Klimakonferenz sorgt die Zukunft der Fossilen jedes Jahr aufs Neue für Streit. Dabei ist klar, dass die Staaten die Klimaziele nicht erreichen können, wenn Kohle, Erdöl und Erdgas weiterhin eine so große Rolle im Energiemix spielen.

Kein Datum, keine konkreten Pläne

Die Einigung ist ein lange überfälliger Schritt – gleichzeitig ist sie eine leere Zusage. Denn weder konnten sich die sieben Industriestaaten auf ein Datum für den Ausstieg einigen, noch zeigten sie konkrete Pläne, wie sie ans Ziel gelangen wollen. Statt Maßnahmen gibt es noch ein paar weitere Ziele: Zum Beispiel sollen Solar- und Windkraft in den kommenden Jahren enorm ausgebaut werden. Dazu stützen sich die G7 auf Entwicklungen, die in der Solar- und der Windbranche bereits in vollem Gange sind. Global soll in diesem Jahr zum ersten Mal mehr neue Sonnen- und Windkraftleistung zugebaut werden, als die Energienachfrage steigt. Diesen Trend muss die Politik weiter beschleunigen – damit die Erneuerbaren nicht nur zusätzliche Energie liefern, sondern den Ausstieg aus den Fossilen zum Selbstläufer machen. (Alicia Prager, 16.4.2023)