Die Sony World Photography Awards hatten Eldagsen mit seinem Werk "Pseudomnesia: The Electrician" als Preisträger gekürt. Das Bild wurde teilweise mittels Künstlicher Intelligenz (KI) kreiert.

Foto: Screenshot / Courtesy of Boris Eldagsen

London/Berlin – Der Berliner Fotograf Boris Eldagsen hat einen renommierten Preis abgelehnt und will damit eine Debatte über die Rolle Künstlicher Intelligenz in der Fotografie anstoßen. Die Sony World Photography Awards hatten Eldagsen mit seinem Werk "Pseudomnesia: The Electrician" als Preisträger gekürt, wie die BBC am Dienstag berichtete. Das düstere Bild zeigt zwei Frauen verschiedener Generationen und ist Eldagsen zufolge kein Foto des frühen 20. Jahrhunderts, sondern teilweise mittels Künstlicher Intelligenz (KI) kreiert worden.

Die Verantwortlichen des Preises von der World Photography Organisation teilten der BBC zufolge mit, Eldagsen habe zuvor nicht deutlich gemacht, in welchem Ausmaß Künstliche Intelligenz bei seinem Beitrag eine Rolle gespielt habe.

Fotograf versus KI

Der Künstler selbst erklärte auf seiner Internetseite, er habe das KI-Werk testweise eingereicht, um zu prüfen, ob Wettbewerbe wie dieser darauf vorbereitet seien. "KI-Bilder und Fotografie sollten nicht in Auszeichnungen wie dieser miteinander konkurrieren. Sie sind unterschiedliche Dinge", schrieb er in seiner Begründung, warum er den Preis nicht annehme. Stattdessen wolle er damit eine aus seiner Sicht dringend notwendige Debatte beschleunigen. "Wir brauchen in der Foto-Welt eine offene Diskussion darüber, was wir als Fotografie betrachten wollen und was nicht." (APA, 18.4.2023)