NIki Lauda mit seiner Frau Birgit in einer Aufnahme aus dem Jahr 2013.

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Ein Erbschaftsstreit unter den Nachfahren des 2019 verstorbenen Formel-1-Rennfahrers Niki Lauda hält die Celebrity-Seiten in Atem. "Lange Zeit unbemerkt" von der Öffentlichkeit sei dieser verhandelt worden, schreibt der "Kurier". Von unbemerkt kann inzwischen keine Rede mehr sein.

Was ist geschehen?

Niki Laudas Witwe Birgit Lauda, die Mutter der 13-jährigen Zwillinge Max und Mia, hat ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes die Privatstiftung Lauda und im Vorjahr die Verlassenschaft geklagt.

Birgit Lauda fordert offenbar den Pflichtteil ein und hat den Streitwert gegen die Stiftung laut Medienberichten mit rund 20 Millionen Euro angesetzt. Bei der Verhandlung am Wiener Landesgericht für Zivilrechtssachen beantragte der Vertreter der Stiftung, Haig Asenbauer, die Feststellung der Erbunwürdigkeit der Witwe. Birgit Lauda habe, so der Vorwurf, Vermögen ihres verstorbenen Mannes verschwiegen. Sollte das zutreffen, würde Birgit Lauda dadurch ihren Anspruch verlieren.

Interessant ist der tonale Reflex, der sich sofort einstellt: Birgit Lauda ist das erklärte Biest, "die streitbare Witwe". In den Vordergrund gerückt werden "schwere Vorwürfe" gegen die Klägerin. Kreiert wird das Bild der einsamen, verbitterten Witwe, die aus reiner Geldgier um ihr Erbe kämpft. Hintergrund: Bei einer erneuten Heirat stünde ihr laut Stiftungsvertrag kein Geld mehr zu. Außerdem handle die Frau, die ihrem Mann zu Lebzeiten immerhin eine Niere gespendet hatte, jetzt laut oe24.at "ohne die Unterstützung der restlichen Familie, im Gegenteil, sogar gegen deren Willen".

Eine Entscheidung darüber dürfte aufgrund der nötigen Klärung von Zuständigkeiten frühestens im Sommer fallen. Das Urteil des Boulevards gegen Birgit Lauda ist längst gefällt. (prie, 20.4.2023)