Die Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) nannte Steyr als Beispiel. Dort werden E-Lkws hergestellt.

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Wien – Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) ist für "Technologieoffenheit", wenn es um die Zukunft der Mobilität geht. Zuletzt hatte sich Nehammer stark für das Thema E-Fuels, also synthetische Kraftstoffe, eingesetzt und dafür viel Kritik geerntet. Nach Ansicht vieler Expertinnen und Experten ist der Einsatz synthetischer Kraftstoffe im Vergleich zu Elektroautos nicht energieeffizient. Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) sprach sich am Donnerstag klar für die E-Mobilität aus.

"Es sind sich beim Thema Zukunft des Pkws einfach alle einig: Die Zukunft auf der Straße ist für das Auto die E-Mobilität. Dorthin investieren die Unternehmen, da ist die Wissenschaft klar, das ist die gescheiteste Lösung", sagte Gewessler am Rande einer Pressekonferenz am Donnerstag. "Egal, wie oft man Fantasiezahlen wiederholt: Es ändert die Realität nicht, es ändert die Investitionen nicht, es ändert die Physik nicht", sagte die Ministerin mit Blick auf die Forderung nach Investitionen in E-Fuels für den Verbrennungsmotor. "Unsere Aufgabe ist es, diese Transformation (zur E-Mobilität, Anm.) zu begleiten und sicherzustellen, dass die Unternehmen fit genug dafür sind", sagte Gewessler.

FPÖ belächelt Autogipfel

Diese Transformation sichere Arbeitsplätze und stärke den österreichischen Wirtschaftsstandort. Man müsse ganz vorne dabei sein, so die Ministerin und nannte als Beispiel Steyr, wo E-Lkws produziert werden. "Unabhängig davon freue ich mich, dass sich alle Mitglieder der Bundesregierung mit dem Thema Mobilität auseinandersetzen."

Der von Nehammer inszenierte Autogipfel wurde von den Freiheitlichen unterdessen mehr oder weniger belächelt. Die Aktion zeige, dass die Regierungspartei mit gespaltener Zunge spreche, sagte FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Um in dieser Frage glaubwürdig zu sein, hätte die ÖVP nur den bereits vorliegenden Anträgen gegen ein Verbrennerverbot zustimmen müssen, meinte Hafenecker weiters. (APA, 20.4.2023)