Kay-Michael Dankl führt die KPÖ in den Salzburger Landtag. Der dunkelrote Spitzenkandidat hat mit dem Thema Wohnen schon als Gemeinderat in Salzburg-Stadt Aufmerksamkeit erregt. Nun ist Salzburg das zweite Bundesland nach der Steiermark, in dem die Kommunisten auch auf Landesebene mitmischen. Erstmals in der Zweiten Republik schafften die Kommunisten ein zweistelliges Ergebnis auf Landesebene.

Kay-Michael Dankl und alle anderen KPÖ-Mandatare wollen einen Teil ihres Abgeordnetengehalts spenden.
Foto: Land Salzburg/Neumayr/Leopold

Allerdings: Mit einem so großen Erfolg, wie er letztlich eingetreten ist, hat wohl niemand gerechnet. Von 0,4 Prozent bei der Wahl 2018 hievte Dankl seine Partei nicht nur über die Fünf-Prozent-Hürde, sondern gleich auf 11,7 Prozent. Und: Er fuhr mit einem Plus von rund elf Prozentpunkten den größten Zugewinn aller Parteien ein.

Kommunisten mit Profil

Auch in der Steiermark konnte die KPÖ zuletzt enorm punkten. Seit der Grazer Gemeinderatswahl 2021 stellen sie mit Elke Kahr die Bürgermeisterin der zweitgrößten Stadt in Österreich. Und auch das Ergebnis der Stadt Salzburg zeigt: Dort, wo die Kommunisten aktiv Politik machen, können sie auch punkten. Denn im Salzburger Gemeinderat sitzt Dankl seit 2019. Der Meinungsforscher Peter Hajek sieht eine der wichtigsten Erklärungen für den dunkelroten Wahlerfolg im Spitzenkandidaten: "Kay-Michael Dankl hat gezeigt, dass man ohne großen Werbemitteleinsatz, aber mit Themen und Authentizität medial punkten kann."

In der Landeshauptstadt fuhr die KPÖ ihr bestes Ergebnis ein: 21,8 Prozent stimmten dunkelrot. Damit überholte die KPÖ gleich vier andere Parteien links und schaffte den Sprung von Platz sechs auf Platz zwei hinter der ÖVP. Ein Plus von 20,6 Prozentpunkten.

Das KPÖ-Ergebnis ist auch mit Blick auf das nächste Jahr spannend: 2024 finden in Salzburg wieder Gemeinderatswahlen statt.

Kein Leiberl im Bund

Im Bund hat die KPÖ (noch) kein Leiberl: Nur 0,7 Prozent bekamen die Dunkelroten bei der Nationalratswahl 2019 im Bündnis "Alternative Listen, KPÖ plus, Linke und Unabhängige". Das mag auch daran liegen, dass sie abseits vom Wahlkampf bundesweit nicht in Erscheinung treten – im Gegensatz zum Salzburger Chef.

Tobias Schweiger, Bundessprecher der KPÖ, reagierte euphorisch: "Die KPÖ wird in den nächsten fünf Jahren die einzige Opposition sein, die sich nicht der ÖVP an den Hals wirft", betonte er in einer Aussendung. "Der Wahlerfolg ist ein Aufbruchsignal für ganz Österreich", frohlockte Schweiger angesichts des nunmehr zweiten Landtagseinzug der KPÖ. "Wir machen Wahlkampf für unsere alltägliche Arbeit und nicht umgekehrt. Egal wie eine Wahl ausgeht, wir bleiben immer auf dem Boden", versicherte er. (ook, 23.4.2023)