Den Auftakt zur Reifeprüfungssaison machen wieder Latein und Griechisch, am Mittwoch folgt das Fach Mathematik.

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Am Tag nach der Arbeit beginnt heute (2. Mai) für die Abschlussklassen der Schulen mit Matura – allgemein bildende und berufsbildende – sowie all jene, die die Berufsreifeprüfung ablegen wollen, die heurige Reifeprüfungssaison. Die ersten zwei Fächer sind auch heuer wieder die klassischen Sprachen Latein und Griechisch, am Mittwoch steht Mathematik auf dem Programm.

Am Donnerstag pausiert die Reifeprüfung, weil Oberösterreich den Landesfeiertag begeht, am Freitag folgt dann für alle das Fach Deutsch. Nach dem Wochenende zum Erholen oder noch einmal Üben geht es am Montag mit den schriftlichen Klausuren in Spanisch bzw. Kroatisch, Slowenisch und Ungarisch weiter, gefolgt von Englisch am Dienstag (9. Mai) und Französisch am Mittwoch. Den Abschluss bildet Italienisch am 11. Mai.

Negative schriftliche Klausurarbeiten können durch mündliche Kompensationsprüfungen (je nach Fach) am 31. Mai oder 1. Juni ausgebessert werden.

Ab Ende Mai müssen dann noch die mündlichen Prüfungen absolviert werden – abhängig davon, welches Modell die Kandidatinnen und Kandidaten gewählt haben, müssen sie zwei Mal mündlich antreten (bei vier Klausurarbeiten) oder drei Mal (bei drei gewählten Klausuren) – und dann kommt am Ende hoffentlich eine Zahl heraus, die eine positive Ziffernnote für die gebotene Leistung bedeutet.

Die Matura lässt sich aber auch noch in anderen Zahlen beschreiben. Im Folgenden fünf ausgewählte Zahlen rund um die Reifeprüfung.

  • 41.836:
    Wie viele Schülerinnen und Schüler tatsächlich zur Matura antreten, ist im Vorhinein nicht bekannt. Insgesamt wurden aber 41.836 Aufgabenhefte für Deutsch an AHS (19.803) und BHS (22.033) bestellt – in diesem Fach müssen alle antreten –, für Mathematik 40.400, für Englisch 27.400. Dazu kommen noch jene, die die Berufsreifeprüfung machen.

  • 13,7:
    Die Zentralmatura, die offiziell eigentlich "Standardisierte kompetenzorientierte Diplom- oder Reifeprüfung" heißt, ist auch ein alljährliches logistisches Großprojekt. Für den heurigen Jahrgang wurden rund 210.000 Prüfungshefte gedruckt, das entspricht 13,7 Tonnen Papier. Die zu lösenden Aufgaben stehen auf insgesamt vier Millionen A4-Seiten, die in 7400 Paketen an die Schulstandorte zugestellt wurden.

  • 50:
    Eine Sonderregel aus dem ersten Corona-Jahr wurde Dauerrecht: Die Zeugnisnote der Abschlussklasse wird zur Hälfte in die Maturanote eingerechnet. Diese Regelung schützt Kandidatinnen und Kandidaten mit einem Befriedigend oder einer besseren Note im Jahreszeugnis weitgehend vor einem Durchfallen. Steht man zwischen zwei Noten, "sticht" die Klausurnote. Ein Schlupfloch für prüfungstechnische Minimalisten, die sich dachten, Jahresdreier und Maturafünfer ergeben einen "reifen" Vierer, wurde geschlossen: Mindestens 30 Prozent der möglichen Maturapunkte müssen erreicht werden, sonst setzt es unabhängig von der Jahresnote automatisch einen Fünfer.

  • 3:
    Was wäre, wenn ChatGPT 2022 zur Matura angetreten wäre? Dann hätte der KI-Textautomat, der auf maschinellem Lernen beruht, bestanden. Knapp, aber doch. Die Landesschülervertretung Niederösterreich fütterte den Chatbot mit einem Großteil der Aufgaben. Am besten bewerteten die Lehrkräfte die Lösung der Literaturaufgabe in Deutsch: Befriedigend. In Englisch gelang dem Bot (ohne Hörbeispiele) ein solider Dreier. Mathe war ganz knapp: 18,5 von 36 Punkten.

  • 145:
    Im Jahr 1878, vor 145 Jahren, erhielten Mädchen in Österreich das Recht, die Matura abzulegen – als Externistinnen an einem "Knabengymnasium". Das Wissen mussten sie sich privat aneignen, die "Reifeklausel" für die Uni wurde ihnen aber verweigert. Erst 1904 wurden Frauen gleichgestellt. 1906 konnte die erste Matura am Mädchengymnasium abgelegt werden. (Lisa Nimmervoll, 2.5.2023)