Mit den wärmeren Temperaturen und häufigeren Aufenthalten im Freien ist die Bedrohung durch Zecken wieder vermehrt ein Thema – und vielerorts stellt sich die Frage nach dem FSME-Impfstatus. Die Bedeutung von Impfungen wie dieser ist ist in Fachkreisen unbestritten. Zeitgleich zeichnet sich jedoch ein dahingehender Trend ab, dass immer mehr Menschen ihre Kinder nicht mehr selbstverständlich den Empfehlungen von Expertinnen und Experten zufolge impfen lassen.

Wogegen lassen Sie Ihre Kinder impfen?
Foto: imago images / Schöning

Kinder impfen lassen: Nicht selbstverständlich

Medizinisch relevante Vorsorge in Form von Impfungen, die schwere Krankheiten mit Folgeschäden vermeiden können, wird von manchen Menschen aus diversen Gründen abgelehnt, das Vertrauen in die Medizin fehlt. Die Wirksamkeit von Vakzinen wird angezweifelt. Nicht zuletzt zog die Corona-Pandemie nach sich, dass die Sinnhaftigkeit von Impfungen sich zum gesellschaftlich groß diskutierten Thema entwickelt hat.

Bereits vor Ausbruch der Pandemie warnten Fachleute davor, dass zu wenige Kinder gegen Erkrankungen wie Influenza, Keuchhusten, Diphtherie oder Masern geimpft seien. Um Masernausbrüche zu verhindern, müssten demnach 95 Prozent einer Bevölkerung dagegen geimpft sein. Ein Status quo, von dem man in Österreich weit entfernt ist, wie dutzende Masern-Ausbrüche im heurigen Jahr bereits zeigten. Auch beim Humanen Papillomavirus (HPV) ist es nach Angaben aus medizinischen Fachkreisen um die Impfbereitschaft vergleichsweise schlecht bestellt – nicht einmal 50 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind dagegen geimpft.

Die Konsequenzen von immer mehr ungeimpft bleibenden Menschen sind den Expertinnen und Experten zufolge drastisch: Wenn man auf die bestmögliche Prophylaxe in Form von Impfungen verzichtet, können eigentlich längst vermeidbare Krankheiten zurückkehren, wie etwa die schon fast in Vergessenheit geratene Infektionskrankheit Diphtherie, von der 2022 erstmals wieder Fälle auftraten. Wie sich gezeigt habe, hätten bis zu 40 Prozent der österreichischen Bevölkerung mangels ausreichender Impfung keinen Schutz mehr gegen diese. Dennoch gibt es offenbar nicht wenige Sorgen und Ängste in Bezug auf Impfungen, die Menschen davon abhalten, ihre Kinder impfen zu lassen.

Wie ist das bei Ihnen?

Sind Ihre Kinder gegen alles Empfohlene geimpft – oder wo haben Sie die Grenze gezogen? Für welche Impfungen haben Sie sich entschieden – und warum? Was sind Ihre größten Bedenken dabei, Kindern bestimmte Vakzine verabreichen zu lassen? Diskutieren Sie im Forum! (Daniela Herger, 10.5.2023)